=> Ort der Schädigung * Läsionen im Bereich des Hörnervs * Verzögerung in der Reizweiterleitung * Störung in der Codierung
=> Ursachen * Akustikusneurinom * andere Tumore des Felsenbeins o. Kleinhirnbrückenwinkel * Kompressionssyndrom
=> in der Audiometrie * meist einseitige Schallempfindungsstörung * Im Sprachaudiogramm zeigt sich im Verhältnis zum Tonaudiogramm ein auffallend schlechtes Sprachverstehen!!
=>Versorgung mit Hörhilfen ja, aber erst nach der Behandlung der Grunderkrankung
Auditorische Neuropathien
* gehören zu den retrocochleären Hörstörungen * aktive Funktion der äusseren Haarzellen bleibt erhalten, aber eine Störung der Funktion der inneren Haarzellen, der Synapsen oder des Hörnervs * typisch sind nachweisbare OAE´s bei fehlenden oder pathologisch veränderten auditorisch evozierten Potentialen * die Hörschwelle entspricht einem hochgradig Schwerhörigen, bis an Taubheit grenzenden * das Sprachverstehen ist noch schlechter als zu erwarten wäre * bildgebende Diagnostik bringt keinen Aufschluss
=> Vorkommen * Auditorische Neuropathien sind selten * bekannte Risikofaktoren: - Frühgeburtlichkeit - Kosanguität der Eltern (Verwandschaft) - Hyperbilirubinämie (zu hohe Konzentration von Bilirubin im Blut)
=> Therapie * Häufig "Spontanheilung" in den ersten Lebensjahren * Hörgeräte sind nur selten erfolgreich * Cochlea Implantate bieten bessere Ergebnisse
Zentrale Hörstörungen
=> Ort der Schädigung * Störung der Hörbahn bzw. der Hörrindenfunktion
=>Im Audiogramm * meist gut erhaltenes Hörvermögen im reintonaudiogramm * gestörtes Verstehen im Störlärm * gestörtes Sprachverstehen in Ruhe * gestörte Schalllokalisation * bei AVWS => leichte Ablenkbarkeit
Carhart-Senke => in der Knochenleitung bei 2 kHz ca. 15 dB Verschlechterung => Schallreflexion am ovalen Fenster
C5-Senke => in der Luftleitung bei ca 4 kHz, unterschiedlich ausgeprägt
Rekruitment/ Lautheitsausgleich => positives Recruitment: - Schwerhörigkeit wird nur für relativ leise Töne und Geräusche empfunden - je lauter die Sprache/die Geräusche, desto normal laut, wie Normalhörend, wird es wahrgenommen (normale U-Schwelle) - Innenohrschwerhörigkeit, cochleäre Hörstörung
=> negatives Recruitment - stark geänderte Lautheitsempfindung - unfähig zum Lautheitsausgleich - auch sehr laute Geräusche werden deutlich leiser wahrgenommen als vom Normalhörenden
SISI-Test Bei dem SISI-Test wird die Erkennbarkeit von kleinen Lautstärkeschwankungen getestet
=>Prüfpegel - 20 dB SL ( Prüfpegel LL + 20 dB, mind. aber 60 dB) - auf ausreichend Platz zur U-Schwelle achten!
=> Ablauf * Einweisung = Proband hört Sinustöne mit einem Pegelsprung von 5 dB und soll diese bestätigen * Testablauf = 20 Pegelsprünge von DeltaL=1 dB werden für jeweils 0,2 Sek. angeboten und sollen bestätigt werden * Auswertung= Die bestätigten Pegelsprünge werden Prozentual ausgewertet 60% - 100% = Endocochleäre Hörminderung 0% - 15% = Retrocochleäre Hörminderung Dazwischen ist keine Aussage möglich!
LÜSCHER-Test Beim LÜSCHER- Test testet man die Intensitätsunterschiedsschwelle
=>Messvoraussetzungen - Knochenleitungshörverlust > 40 dB HL - bei 500 Hz, 1 kHz - 4 kHz durchführbar
=>Prüfpegel - 20 dB SL (Prüfpegel LL + 20 dB, min. aber 60 dB) - auf ausreichend Platz zur U-Schwelle achten!
=>Ablauf * Einweisung = Proband hört einen Sinuston mit zunächst deutlich hörbaren Pegelsprüngen * Testablauf = Dem Probanden werden deutliche Pegelsprünge von 5 dB angeboten, welche dann weiter reduziert werden ( 4 dB, 3 dB, 2 dB, 1 dB, 0,8 dB, 0,2 dB) für ca 0,3 Sekunden. Der Proband gibt an, wann er keinen Pegelsprung mehr wahrnehmen kann, sondern es für ihn ein gleichbleibender Ton ist. * Auswertung = erkennen von Pegelsprüngen: DeltaL < 1 dB = endocochleäre Hörstörung DeltaL > 1 dB = retrocochleäre Hörstörung
WEBER- Versuch Klinisch orientierender Hörtest mit einer Stimmgabel
=> Durchführung Eine schwingende Stimmgabel wird auf die Mitte des Kopfes aufgesetzt und der Patient gefragt, ob und in welchem Ohr der Ton lauter gehört wird
=> Interpretation - konkrete Ergebnisse nur zusammen mit dem RINNE-Versuch - Schalleitungsschwerhörigkeit = im betroffenen Ohr lauter - Schallempfindungsschwerhörigkeit = im betroffenen Ohr leiser
RINNE-Versuch Klinisch Orientierender Test mit einer Stimmgabel
=>Durchführung - Eine schwingende 440 Hz Stimmgabel wird auf die Knochenleitung (Mastoid) gesetzt. - Der Patient soll angeben, wann er den Ton nicht mehr wahrnimmt. - Wenn diese Angabe gemacht wurde wird die Stimmgabel, ohne sie erneut anzuschlagen, vor das Ohr (Luftleitung) des Patienten gehalten. - Der normal Hörende hört den Ton jetzt erneut (RINNE positiv) - sollte der Patient den Ton nicht hören => RINNE negativ
=> Interpretation Schalleitungsschwerhörigkeit = RINNE negativ = Ton wird über die KL länger und lauter gehört als über die LL Schallempfindungsschwerhörigkeit = RINNE positiv = Ton wird über die KL nicht mehr gehört als auch über die LL = KL und LL schlecht
Carhart-Test/Schwellenschwund-Test zur Feststellung ob z.B. eine Hörermüdung vorliegt
=>Messvoraussetzung - Frequenzen zwischen 250 Hz und 6 kHz können gemessen werden - Start bei 5 dB SL ( LL + 5 dB)
=>Durchführung - Dem Kunden wird ein Ton 5 dB SL als Dauerton für 60 Sekunden angeboten. - Er soll angeben, wenn er den Eindruck hat, das dieser Ton leiser wird oder gar ganz verschwindet. - Wenn er innerhalb der 60 Sekunden angibt den Ton nicht mehr zu hören, die Zeit notieren, nach wie viel Sekunden dies war und den Ton um weitere 5 dB erhöhen und die 60 Sekunden erneut starten.
=>Interpretation Normal = bis 10 dB Abweichung (2 Erhöhungen) Schwellenschwund = 15 dB - 25 dB Abweichung Hörermüdung = > 30 dB (6 oder mehr Erhöhungen)
retro Hörverlust + Schwellenschwund = erklärbar mit nicht auffälliger Ermüdung der neuronalen Elemente endo Hörverlust + Schwellenschwund = pathologische Adaptation auf Innenohr Ebene
Stapediusreflexmessung Zieht sich der Muskulus Stapedius, der am Steigbügelköpfchen ansetzt zusammen, wird die Gehörknöchenchenkette versteift. Akustische Signale, besonders Tieffrequente, werden gedämpft. Es handelt sich bei der Stapediusreflex-Messung um ein Verfahren der Impedanzaudiometrie.
=>Durchführung Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren: * ipsilaterale Messung : zur Auslösung des Reflexes wird das Ohr beschallt, an dem auch die Reflexmessung stattfindet ( Sondenohr = Reizohr)
* kontralaterale Messung : zur Auslösung des Reflexes wird das gegenüber liegende Ohr beschallt (Sondenohr entspricht nicht dem Reizohr)
Der Stapediusreflex wird durch laute Töne (ab 70dB) von ca 1-2 Sekunden Dauer ausgelöst. Wenn der Muskulus Stapedius kontrahiert, führt dies zu einer Versteifung der Gehörknöchelchenkette und zu einer Einziehung des Trommelfells. Somit ist ein intaktes Trommelfell und ein ausgeprägter Gipfel der Compliance bei der Tympanometrie als Messvoraussetzung anzusetzen. Der Stapediusrreflex führt zu einer abgesenkten Compliance, am ausgeprägtesten am Compliance-Maximum.
=>Auswertung => Schalleitungsschwerhörigkeit = nicht auslösbar => gibt Auskunft über die Beweglichkeit des Steigbügels des Sondenohres (Otosklerose) => gibt Auskunft über das Gehör am Stimulationsohr bei hohen Pegeln => gibt Auskunft über die Integrität des Reflexbogens
Otoakustische Emmissionen Otoakustische Emmissionen sind akustische Aussendungen des Innenohres. Sie werden in der Cochlear von den äusseren Haarsinneszellen erzeugt und können im äusseren Gehörgang mittels Messung nachgewiesen werden. Die OAE zählt zu den objektiven Hörmessungen Man unterscheidet: => SOAE = Spontan otoakustische Emmissionen * leise (unter 20 dB) akustische Aussendungen des Innenohrs ohne externen Reiz * Vorkommen bei 2/3 aller Normalhörenden * Praktisch kein Vorkommen bei Schwerhörigen * SOAE entsprechen nicht dem Tinnitus
=> TEOAE = transistorisch evozierte otoakustische Emmissionen * Antwort der äusseren Haarzellen auf kurze, breitbandige Reize (Klicks) * sehr leise (selten über 20 dB) * TEOAE spiegeln das Hörvermögen im Bereich von ca 1000 Hz - 4000 Hz wieder * Reizpegel liegt zwischen 75 dB und 80 dB um genügend nachweisbare TEOAE zu erhalten * Bei den Ergebnissen werden die Einzelmessungen in zwei Speichern abgelegt und auf Reproduzierbarkeit überprüft: sind sie reproduzierbar handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Antwort der Haarzellen (OAE) * eine TEOAE gilt als nachgewiesen, wenn eine Reproduzierbarkeit von 50% bei einem Signalpegel von 3 dB SPL oder mehr vorliegt =>Auswertung: - Bei einem Hörverlust von 30 dB oder mehr können TEOAE praktisch nie nachgewiesen werden. - TEOAE fehlen bei cochleären Hörstörungen als auch bei Schallleitungsschwerhörigkeit
=> DPOAE = Distorsionsprodukte otoakustischer Emmissionen Die äusseren Haarzellen sind aktive, mechanische, nichtlineare Verstärker. Nichtlinear, da sie nur leise aber keine lauten Töne verstärken. Bei geeigneter Reizgebung können Verzerrungen (Distorsionsprodukte) nachgewiesen werden. * die absoluten DPOAE Pegel geben kaum Aufschluß über das Hörvermögen * misst man die DPOAE mehrmals mit der gleichen Frequenz aber verschiedenen Stimulationspegeln, so kann die sogenannte Wachstumsfunktion bestimmt werden. So lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand der äusseren Haarsinneszellen ziehen * Die praktische Bedeutung der Messung der Wachstumsfunktion ist noch unklar
Hörprüfungen mittels Ableitung akustisch evozierter Potentiale => akustisch evozierte Potentiale sind elektrische Signale, welche als Antwort auf akustische Reize zwischen der Cochlea und der Großhirnrinde (Cortex) entstehen und auf die Kopfhaut abgeleitet werden.
=> Indiziert bei: - kindlichen Hörstörungen - Personen, welche sich nicht klar äussern können (Behinderungen) - unklaren Hörstörungen - einseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
=> kann die Hörschwelle bestimmen => kann retro-cochleäre von cochleären Hörstörungen differenzieren => Man unterscheidet verschiedene Potentialgruppen je nach Latenzzeit (Zeit zwischen Reiz und Antwort): * Elektrocochleographie : 0 - 1 ms * frühe AEP= FAEP : 1 - 10 ms * mittlere AEP= MAEP :10 - 50 ms * späte AEP = SAEP :50 - 500 ms
Elektrocochleographie
* Ableitung erfolgt über eine großflächige Elektrode (Salzwasser-Schwamm) im äusseren Gehörgang oder über eine Nadelelektrode, welche durch das Trommelfell auf eine Vorwölbung an der Paukenhöhlenwand, nahe der Cochlea, aufgesetzt wird. Die Gegenelektrode kann auf den Mastoid aufgesetzt werden. * Anregung erfolgt über sich wiederholende Klicks * Drei verschiedene Potentiale können innerhalb der ersten 6 ms registriert zu sein: - Mikrofonpotential (Cochlear microphonics) - Summenaktionspotential (SAP) - Summationspotential (SP) * Das Verhältnis der Amplituden des SP zum SAP gibt diagnostische Hinweise bei elektrolymphatischen Hydrops *Das SAP entspricht der Welle I der FEAP, ist aber in der Elektrocochleographie leichter zu identifizieren. * Ebenso kann es cochleäre von retro-cochleären Hörstörungen differenzieren
FAEP=> Hirnstammaudiometrie * Häufigst durchgeführte Form = ERA * kann im Schlaf- und Wachzustand durchgeführt werden * Abschätzung der Hörschwelle und Diagnose retrocochleäre Hörstörungen
=> Messung * für jedes Ohr getrennt * Gegenohr vertäuben * Akustischer Reiz: Klicks (Rechteckimpulse) von meist 0,1 ms Dauer und Repititionsraten von 10-30 Hz * Man unterscheidet zwischen: - Condensation : Überdruck im Gehörgang, verursacht durch jeden Klick - Rarefaction : Unterdruck - alternierende Klicks : abwechselnde Klicks * die ersten 10 ms des nach jedem Klick abgeleiteten elektrischen Signals enthalten die wesentlichen Informationen der FAEP und werden ausgewertet * es ist sinnvoll, die Messungen bei gleichen Pegeln zu wiederholen und zu vergleichen.
=> Auswertung * die mittels Klick-BERA ermittelte Hörschwelle entspricht ungefähr der Hörschwelle im Frequenzbereich 2 kHz - 4 kHz * Die Hörschwelle unterhalb 1 kHz hat keinen Einfluss auf die FEAP!! * Verglichen werden die aufgenommenen FAEP mit den Normbereichstabellen nach Emerson * Schalleitungsschwerhörigkeiten zeigen eine verlängerte Latenz der Welle V * Retrocochleäre Hörstörungen zeigen sich in einer veränderten Wellenform, eine Verlängerung der Latenzzeit der Welle V und eine Verlängerung der Interlatenz zwischen Welle I und Welle V auf der betroffenen Seite
Frequenzspezifische ERA
=> von Bedeutung für die Hörgeräteversorgung bei Kleinkindern!!
=> Methoden * BERA mit frequenzspezifischen Stimuli (Tonetips) * Notched-Noise-BERA * Amplitude Modulation Following Response (AMFR) oder Auditory-Steady-State Responses (ASSR)
=> BERA Mit Tonetips * Tonetips sind im Zeitbereich und Frequenzbereich eng begrenzt und enthalten Zyklen eines Sinus-Signals *Wenn die BERA mit Tonetips durchgeführt wird, ist die frequenzspezifische Erfassung der FEAP möglich
=> Notched-Noise-BERA * ähnlich wie die BERA mit Tonetips * Hier wird zusätzlich zu den Tonetips ein kontinuierliches Rauschen auf das Messohr gegeben. * Dieses Rauschen weist eine Senke (Notch=Kerbe) in der Messfrequenz auf, wodurch angrenzende Frequenzbereiche maskiert werden, was eine höhere Frequenzspezifität zur Folge hat
ASSR/AMFR
* verfolgt grundsätzlich einen anderen Ansatz * Messsignal ist ein in der Amplitude sich laufend änderndes (amplitudenmoduliertes) Sinussignal * Trägerfrequenz liegt zwischen 500 Hz und 4000 Hz * Modulationsfrequenz ist mit 40 Hz bis 90 Hz sehr viel tiefer * die akustische Stimulation liefert Informationen über das Hörvermögen bei der Trägerfrequenz des Testsignals * Die Messung der ASSR wird als besonders frequenzspezifisch beschrieben * durch die kontinuierliche (statt pulsartige) akustische Anregung kann pro Zeiteinheit mehr akustische Energie zum Innenohr gelangen
Unter einem Hämatotympanon versteht man die Ansammlung von Blut hinter dem Trommelfell
Ursachen - Felsenbeinfraktur - Barotrauma des Mittelohrs (Schleimhautblutung durch Unterdruck)
Optik/Diagnostik - Otoskopie = Trommelfell intakt, das Blut scheint bläulich durch
Therapie Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Hämatotympanon
Barotrauma
Man spricht von einem Barotrauma, wenn schnell eintretende Druckunterschiede zwischen dem äußeren Gehörgang und dem Mittelohr zu einer Läsion des Trommelfells führen, und im schlimmsten Fall das runde Fenster in Mitleidenschaft gezogen wird.
Ursachen => Barooditis = zu schnelles Abtauchen => Aerootitis = zu schnelle Druckänderungen beim Fliegen
Barotraumen können in allen gasgefüllten natürlichen oder künstlichen Körperhöhlen auftreten: - Mittelohr - Zahn - Lunge - Nasennebenhöhlen - Magen-Darm-Trakt - Pneumatisationsräume
Symptome - stechender Ohrenschmerz - straff gespanntes oder gerissenes Trommelfell - Schwindel - Tinnitus bei schwerwiegenden Barotraumen: - Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit - Schädigung von rundem oder ovalem Fenster
Glomus-tympanicum-Tumor/Paragangliom im Mittelohr Ein Glomus-tympanicum-Tumor ist ein gefäßreicher, zerstörender aber gutartiger Tumor im Mittelohr, welcher von einer Nervenzellansammlung ausgeht.
Symptome - Schwindel (Vertigo) - pulssynchroner Tinnitus - Schalleitungshörverlust bis zur Ertaubung bei Infiltration des Labyrinths, dann auch meist - Vestibularisausfall
Diagnose - Otoskopisch : bräunlich-roter Tumor im Bereich des Paukenkellers, der Generell durch das Trommelfell erkennbar ist - evtl. Durchbruch durch das Trommelfell - MRT, Angiographie (gefäßabildende Diagnostik)
Therapie - operative Entfernung
Akustikusneurinom Ein Akustikusneurinom ist ein gutartiger Tumor der Schwan-Zellen (aus ihnen besteht die Myelinscheide der Nerven) des vestibulären Anteils des 8. Hirnnervs (Nervus vestibucochlearis) Nach Lage unterscheidet man:
=> intrameatales Akustikusneurinom= Lage innerhalb des Gehörganges => extrameatales Akustikusneurinom= Lage im Kleinhirnbrückenwinkel
Symptome - Schallempfindungsschwerhörigkeit vor allem ab 1000 Hz - Gleichgewichtsstörungen - Schwindel, Dreh- oder Schwankschwindel oder Gangabweichungen diese Symptome treten auf der Seite auf, welche Betroffen ist.
Weitere Symptome: - einseitiger (unilatereler) Tinnitus - Hitselberger-Zeichen (Gehörgangsunempfindlichkeit des äusseren Gehörgangs)
Diagnose - Diagnosemöglichkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit durch MRT und BERA - erste Anzeichen: einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit
Therapie - Stapetotomie (ein entfernter Steigbügelanteil wird durch einen Titan-Stift ersetzt und übernimmt die Aufgabe der Schallweiterleitung - Alternativ können Hörgeräte zur Verbesserung des Hörvermögens beitragen Ist die Cochlear betroffen, ist eine solche OP sinnlos!
Morbus Meniere Morbus Meniere ist eine Innenohrerkrankung, welche mit Drehschwindel, Hörminderung und Tinnitus einhergeht.
Ursachen - ausgegangen wird von einem genetischen Faktor - Diskutiert wird als Verursacher: =>Endolymphdrops: Endolymph gefüllte Ansammlungen=der Endolymphdrop soll einen Riss in der Reissnerschen Membran verursachen welche Endo- und Perilymphe voneinander trennt-> Verschiebung von Kalium ->Depolarisation der vestibulären und cochleären Haarzellen
Symptome Im Akutstadium: - anfallsartige Schwindelattacken mit Übelkeit, Erbrechen und Orientierungsverlust - einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit, zunächst im Bereich zwischen 500-1000 Hz, später sind alle Frequenzen betroffen (pantonal 50-60 dB) - Tinnitus auf der erkrankten Seite - vegetative Symptome wie Tachykardie (Herzrasen) oder Schweißausbrüche
Diagnose - Anamese mit Anfallstagebuch ( min. 2 Spontananfälle a 20 Minuten, Tinnitus, mit Audiometrie nachgewiesener Hörverlust) - Vestibularis- Diagnostik - SISI und Fowler Test => positives Recruitment - OAE und BERA - Elektrocochleographie : Funktionstüchtigkeit der Haarzellen und des Hörnervs überprüfen - Glykoltest zum Nachweis eines Hydrops - Kernspintomographie zum Nachweis eines endolymphatischen Hydrops
Therapie - medikamentöse Therapie gegen Schwindel, Erbrechen, und zur Durchblutungsförderung - Kaliumsparende Entwässerungstabletten - Kortison - Pikrotoxin, hochgiftig, gegen Schwindel - Osteopathie mit Gleichgewichtsübungen - operative Eingriffe: * Paukendrainage * Saccotomie ( aufbrechen der Knochenschale des Saccus) * Labyrinthanästhesie ( Betäubung des Labyrinths) * Tenotomie ( Durchtrennung der Mittelohrmuskeln) * Neurektomie ( Durchtrennung des Gleichgewichtsnerven) - Hörgeräte oder Cochlear-Implantat
Hörsturz Der Hörsturz ist eine Ausschlußdiagnose. In der Regel macht er sich mit einer einseitigen Schallempfindungsschwerhörigkeit cochleärer Genese, welche plötzlich Auftritt und unterschiedliche Schweregrade hat, bemerkbar. Eingeteilt wird der Hörsturz nach Hochton-, Tiefton, Mittelton und pancochleäre Innenohrschwerhörigkeit.
Diagnose/Symptome Da der Hörsturz eine Ausschlußdiagnose ist, wird bei plötzlichem Hörverlust mit Begleiterscheinungen wie Schwindel und/oder Ohrgeräuschen jegliche andere H-N-O-Erkrankung mittels Audiometrie, Tympanometrie, OAE, Vestibularis-Testungen ect. ausgeschlossen.
Therapie - rheologische Therapie ( Blutverdünnung) - initrope Therapie (Beeinflussung der Ionenkanäle im Innenohr durch die Gabe von lokalem Betäubungsmittel (Lidocain)) - antiödematöse Therapie (Beseitigung von Wasseransammlungen) - Sauerstoffüberdruckkammer-Therapie - H.E.L.P- Apherese (Blutreinigungsverfahren, bei dem das separierte Blutplasma mit Heparin (Blutverdünner) versetzt und dem Patienten gereinigt wieder zurückgeführt wird.
Nach den Kriterien des "Einheitlichen Bewertungsmaßstabes" in der Medizin ist bisher keine eindeutige Wirksamkeit dieser Therapien belegt!!
Akustisches Trauma Unter einem akustischem Trauma versteht man eine durch sehr starke Schallereignisse eingetretene Schädigung der Haarzellen des Corti-Organ im Innenohr.
Ursache/Formen
=> Knalltrauma - Schalldruckwelle 1-2 Millisekunden - akute Schädigung der Haarzellen im Corti-Organ - häufige Besserung nach ein paar Tagen
=> Explosionstrauma - Schalldruckwelle mehr als 1-2 Millisekunden - akute Schädigung der Haarzellen im Corti-Organ - häufig Verletzung des Trommelfells - seltener Luxation der Gehörknöchelchenkette - Schalleitungsschwerhörigkeit möglich
=> akutes Lärmtrauma - kurzzeitige Lärmeinwirkung von mehr als 120 dB oder - Lärm von 90 dB - 120 dB bei gleichzeitiger Minderdurchblutung des Ohres - beides führt zu einem Innenohrschaden
=> chronisches Lärmtrauma - Lärmschwerhörigkeit => Berufskrankheit - über Jahre Einwirkung von einem Pegel von mindestens 85 dB - meist keine Progredienz (Verschlechterung) - Verdacht auf Lärmschwerhörigkeit -> meldepflichtig - bei Minderung der Erwerbsfähigkeit um 20% besteht dasRecht auf Entschädigung
Diagnose - Schallempfindungsschwerhörigkeit mit einer Senke bei 4 kHz (Lärmsenke) oder einem Abfall bei den hohen Frequenzen - Positiver SISI-Test - Positives Rekruitment - keine OAE´s im geschädigten Frequenzbereich nachweisbar
Therapie Knalltrauma-> hämorheologische Infusionstherapie (Verringerung der roten Blutkörperchen, Erhöhung des Volumens des Blutplasmas zur Blutverdünnung)
Tympanoplastik Als Tympanoplastik bezeichnet man operative Verfahren im Bereich des Mittelohres
=>Tympanoplastik Typ 1 Verschluss des Trommelfells (Myringoplastik) bei Otitis media mesotympanalis (Schleimhauteiterung). Hierbei wird die Paukenhöhle nicht eröffnet.
=> Tympanoplastik Typ 2 Wiederherstellung der Gehörknöchelchenkette (Ossikuplastik), Wiederherstellung, Rekonstruktion
=> Tympanoplastik Typ 3 Wiederherstellung der Gehörknöchelchenkette (Ossikuplastik), Ersatz der Gehörknöchelchen durch Titanprothesen oder autologem (körpereigenem) Material
=> Tympanoplastik Typ 4 - Schallprotektion - das runde Fenster wird zum Schallschutz abgedeckt.
=>Anwendungsbereiche - Trommelfellperforation ohne spontane Heilung - Beseitigung von entzündlichen Prozessen im Mittelohr - Defekte Gehörknöchelchenkette - evtl Verbesserung einer SL-Schwerhörigkeit
Tinnitus Tinnitus ist ein Symptom, welches der Patient als Klingeln, Pfeiffen, Rauschen, Brummen, Piepsen, Pochen, Knacken oder Ähnlichem wahrnimmt.
=> subjektiver Tinnitus= nur vom Betroffenen wahrnehmbar => objektiver Tinnitus = auch (bei Untersuchungen) vom Arzt wahrnehmbar
Zeitverlauf akut => weniger als 3 Monate subakut => zwischen 3 Monate und 1 Jahr chronisch => länger als 1 Jahr
sekundäre Symptomatik
kompensiert => - kann gut mit dem Tinnitus umgehen - keinen oder nur geringen Leidensdruck - Lebensqualität ist nicht wesentlich beeinflusst
dekompensiert => - massive Auswirkungen auf alle Lebensbereiche - hoher Leidensdruck - weitere Symptomatiken : Angstzustände, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen
=>Ursachen objektiver Tinnitus: - Blutgefäßtumore - Muskelzucken der ohrnahen Muskulatur - Herzerkrankungen - Arterienverkalkung der Gerhirnarterien - Verengung der Halsschlagader
=> chron. Tinnitus - Entspannungstechniken - Selbsthilfegruppen wie die "Deutsche Tinnitus Liga" - Retraining-Therapie: * Beratung und Aufklärung * Abbau von tinnitusbedingtem Stress * psychologische Beratung und Behandlung * evtl. Medikamente (z.B. Antidepressiva) * Hörgeräte- bzw Maskerversorgung
Paukenröhrchen/Paukendrainage Ein Paukenröhrchen ist ein kleines Röhrchen, welches zur Belüftung der Paukenhöhle in das Trommelfell eingesetzt wird.
=> temporäre Paukenröhrchen= kurz und aus Metall, meist vergoldet => Dauerröhrchen = Permanentröhrchen aus Kunststoff
Indikation - akute Entzündungen im Innenohrbereich - eingeschränkte oder keine Funktion der Tuba Auditiva
In der Zeit zwischen 3 Monaten und 1,5 Jahren fallen die Paukenröhrchen meist unbemerkt aus dem Trommelfell und aus dem Ohr. Das Trommelfell wächst in der Regel von selbst wieder zusammen.
Parakusis Willisii - Störung des Hörens - Tieffrequente Geräusche werden schlecht gehört => gesprochene Wörter können im Lärm besser verstanden werden
Diplakusis - die selben Frequenzen werden von dem rechten zum linken Ohr (oder andersherum) höher wahrgenommen. - in Extremfällen beträgt die Tonhöhenverschiebung mehrere 100 Hz
Hyperakusis - eine krankhafte Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen normaler (70-80 dB) Lautstärke
Presbyakusis - "Altersschwerhörigkeit", aber ehr eine Abnutzungsschwerhörigkeit, vor allem im Hochtonbereich
Kinetosen/Bewegungskrankheit Unter Kinetosen versteht man die durch starke Reizung des Gleichgewichtsorgans verursachte Reisekrankheit. Sie kann aber auch durch Achterbahnfahren oder sog. Erlebniskino ausgelöst werden. Die Bekanntesten: - Seekrankheit - Luftkrankheit - Landkrankheit
Caisson-Krankheit/Pressluftkrankheit Durch einen zu schnellen Druckausgleich beim auftauchen bilden sich Gasblasen im Blut (Stickstoff). Diese Stickstoffbläschen können kleine Blutgefäße oder Gewebeteile verstopfen und damit Teile des Körpers von der Blutzufuhr abschneiden. Dies kann unter Anderem zu: - Schwindel - Schäden des Innenohrs - Ohrgeräusche - Hörverlust und - Sprachstörungen führen
Therapie Überdruckkammer
Multiple Sklerose Multiple Sklerose ist eine entzündliche, die Myelinscheide des zentralen Nervensystems, zerstörende Erkrankung. Dieser Prozess führt zu mesenzephalen (zum Mittelhirn gehörend) Hörstörungen. Diese lassen sich durch eine Hirnstammaudiometrie, welche verzögert ist, nachweisen.
Meningitis/Hirnhautentündung Bei einer Meningitis handelt es sich um eine Entzündung der weichen Häute des Gehirns und des Rückenmarks. Eine Meningitis kann auch durch eine bakterielle Mittel- oder Innenohrentzündung oder Folge einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung sein. Die Entzündung kann den Hör- und Gleichgewichtsnerv schädigen. Nach einer erfolgreichen antibiotischen Behandlung der Meningitis bleibt der Hörschaden bestehen.
Vergiftungen/toxische Innenohrschädigungen Unter Einwirkung toxischer (giftiger) Substanzen kann das Innenohr, aber auch das Gleichgewichtsorgan betroffen sein => Toxische Substanzen: * Antibiotika der Gruppe der Aminoglycoside * Diuretika (Entwässerung) * Chemotherapeutika * Acetylsalicylsäure ASS * Chinin (zur Malaria Behandlung) * Alkohol * Heroin * Kokain * Tabak * Kohlenmonoxid * Lösungsmittel * Flourverbindungen Wichtig ist eine gute Nierenfunktion, damit sich die toxischen Substanzen nicht anreichern können!
Therapie - Rekonstruktion durch Knorpel-Rippen-Transplantate - Rekonstruktion durch künstliche Implantate
Mikrotie Als Mikrotie bezeichnet man die abnorme Kleinheit der Ohrmuschel. Einteilung in 3 Grade Betrifft gut 0,2 % der Neugeborenen
Ursachen - häufig genetischer Genese => als Begleiterscheinung bei Chromosomenstörungen wie Trisomie 13
Therapie Rekonstruktion der Ohrmuschel
Makrotie Unter Makrotie versteht man eine zu große Ohrmuschel.
Ursachen - Meist Überschussbildungen in der Embryonalphase
Therapie - Keilexzision (Keilförmiger Ausschnitt aus der Ohrmuschel) - Keilexzision mit Verkleinerungsplastik
Apostasis otum Unter Apostasis otum versteht man stark abstehende Ohren (Segelohren) Man spricht von Segelohren, wenn der Kopf-Ohr-Winkel deutlich von 30° oder der Concha-Scapha.Winkel von 90° abweicht.
Ursache - Meist Überschussbildung in der Embryonalphase
Therapie - Anthelixplastik - Stellungsverbesserung von Helix und Scapha
Gehörgangsatresie Als Gehörgangsatresie bezeichnet man den Verschluß des äußeren Gehörgangs.
Ursachen - angeborene (primäre) Gehörgangsatresie z.B. nach Thalidomid Einnahme der Mutter während der Frühschwangerschaft, in Einheit mit weiteren Fehlbildungen wie Mund-Kiefer-Gaumen-Spalte - erworbene (sekundäre) Gehörgangsatresie z.B. nach Entzündungen, Traumata, Cholesteatom, o.ä.
Therapie - operative Bildung oder Erweiterung des Gehörgangs - Knochenleitungs-Hörgerät - bei funktionierendem Innenohr: Fensterungs OP
Tassenohr Man spricht von einem Tassenohr, oder auch Schalenohr, wenn der obere Anteil der Helix größer ist und sich wie eine Schale nach vorne wölbt. Einteilung auch hier in 3 Grade
Ursachen - isolierte Fehlbildung, häufig unklarer Genese - erblich bedingt - häufig in Verbindung mit anderen Fehlbildungen
Therapie Plastisch-chirurgische Rekonstruktion
Ohrfisteln Von einer Fistel spricht man, wenn sich eine Entzündung oder eine Zyste einen Gang, meist in einen nicht sichtbaren Körperbereich bahnt. Wenn dies aufbricht, geht dies mit Sekret und Eiterbildung einher.
Ursachen - angeborene Ohrfisteln, entsprechen dann der Entwicklung der Kiemengänge - sich entwickelnde Ohrfisteln, z.B. durch eine entzündete Zahnwurzel oder andere im H-N-O Bereich befindliche Entzündungsherde
Therapie Entfernung der Fistel, bzw. des Entzündungsherdes mit den dazugehörigen Fistelgängen
Otitis externa/ Gehörgangsentzündung Bei der Otitis externa handelt es sich um eine Entzündung der Haut und des Bindegewebes im äußeren Gehörgang
Ursachen - Eindringen von pathogenen Microorganismen z.B. durch verunreinigte Finger, Wattestäbchen, Wasser - Allergene ( Kosmetika, Waschmittel) - Fortleitung einer bestehenden Mittelohrentzündung (Otitis media) - Pilze ( Otitis externa mycotica)
Therapie - Reinigung durch den H-N-O - Kortison-Salben-Streifen - antibiotikahaltige Salben /Tropfen - bei Pilzen : antimykotische Salben/Tropen - bei Komplikationen und Diabetikern: Antibiose in Tablettenform, entfernen von Eiteransammlungen
chron. Otitis externa Tritt eine Gehörgangsentzündun sehr häufig oder über einen längeren Zeitraum immer wieder auf, spricht man von einer chronischen Otitis externa. Die Behandlung ist wie bei der Otitis externa acuta: - Kortison-Salben, Tropfen - antibiotische Tropfen - antimykotische Salben und Tropfen Grade die chronische Otitis externa kann sich auf umliegendes Gewebe ausbreiten und zu einer Entzündung der Ohrmuschel oder der Ohrspeicheldrüse führen.
Gehörgangsfurunkel Ein Gehörgangsfurunkel ist eine Entzündung eines Haarbalgs im äußeren Gehörgang
Ursache Ursache ist eine Infektion der Haarbälge im äußeren Gehörgang, meist durch Staphylokokken, welche beim kratzen oder Reinigen eingebracht werden.
Therapie - Alkohol-Streifen in den Gehörgang - Alkoholumschläge - Antibiotika und Kortison Streifen - Stichinzision, wenn das Furunkel nicht spontan abgestoßen wird (aufstechen)
Basaliom Als Basaliom bezeichnet man eine Art des weißen Hautkrebs, welche keine Metastasen (Tochtergeschwulste) bilden, aber infiltrativ in anliegendes Gewebe wachsen und dies zerstören. Dies kann´auch lebensnotwendige Strukturen wie Nerven und Gefäße betreffen. Man spricht von einem semimalingen (halbbösartigen) Tumor.
Therapie - Entfernung der Basalinom in gesundes Gewebe hinein ( bis am Rand des herausgeschnittenen Präparates keine Tumorzellen mehr nachgewiesen werden können) - Strahlentherapie mit Röntgen- oder Protonenstrahlung - Kryotherapie (Kältetherapie) - Chemo-Creme-Therapie
Karzinome
Plattenepithelkarzinom Tritt häufig im Gesicht und an den Ohren auf. Bildet Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen, brechen in Weichteile und Schädelknochen ein und können zu starken Blutungen führen.
Malignes Melanom - Bösartiger Haut- und Schleimhauttumor mit überwiegend dunkler Pigmentierung - bildet Fernmetastasen - bereits eine Tumoreindringtiefe von 0,75 mm gilt als kritisch - bei Verdacht darf dieser Tumor nicht angeschnitten werden, um eine Zellaussaat zu vermeiden
Ursachen bei karzinogenen Erkrankungen ist die Ursache meist unbekannt.
Therapie - Entfernung des Tumors ins Gesunde hinein - bei Verdacht auf Lymphknotenmetastasen erfolgt die Halslymphknotenausräumung - nötigenfalls Ablatio auris ( Abtrennung der Ohrmuschel) - Strahlentherapie - Chemotherapie
Perichondritis Unter Perichondritis versteht man die Entzündung der Knorpelhaut der Ohrmuschel
Ursache - Infektionen eines Othämatoms (Blumenkohlohr) - Verletzung der Ohrmuschel - Im Rahmen einer rheumatischen Knorpel- und Gelenkentzündung (Relapsing Polychondritis)
Therapie - Resistenzbestimmung! => Antibiotika - Alkoholumschläge - Entfernung von bereits nekrotischem (abgestorbenem) Gewebe
Othämatom/ Blumenkohlohr/ Ringerohr Unter Othämatom versteht man eine Ansammlung von Blut und/oder Sekret zwischen Knorpel und Knorpelhaut der Ohrmuschel
Ursache - Gewalteinwirkung auf die Ohrmuschel - liegen auf der umgeklappten Ohrmuschel
Therapie - Punktieren oder einschneiden des Ergusses - Antibiotika - Druckverband UNBEHANDELT FÜHRT EIN OTHÄMATOM ZU EINER DAUERHAFTEN DEFORMIERUNG DER OHRMUSCHEL:
Erfrierungen der Ohrmuschel Erfrierungen werden in 3 Grade der Kälteschädigung eingeteilt:
Gehörgangsfremdkörper Ein Gehörgangsfremdkörper ist ein Fremdkörper, welcher sich im äußeren Gehörgang befindet.
Ursachen Bei Kindern häufig Gegenstände, die sich in spielerischer Absicht in das Ohr gesteckt werden, bei Erwachsenen häufig Ohrstöpsel oder Wattereste vom reinigen. Fremdkörper führen zu Schmerzen und zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Bei längerer Dauer kann es zu Ausfluss aus dem Gehörgang kommen.
Therapie Entfernung des Fremdkörpers durch den HNO, bei bereits eingetretener Infektion => Antibiotika
Blut im Gehörgang Die Ursachen für Blut im Gehörgang können vielfältig sein:
Ursachen - unsachgemäße Reinigung des Gehörgangs => bei stärkeren Blutungen und Schmerzen Besuch beim HNO ob das Trommelfell verletzt ist.
- nach Traumata, Unfällen und Schlägen => CT vom Kopf um Blutungen im Schädelbereich auszuschließen
- Infektionen oder Entzündungen - Fremdkörper im Gehörgang
Otomykose Als Otomykose bezeichnet man eine Pilzerkrankung des äußeren Gehörgangs. Sie ist eine Form der Otitis externa.
Ursachen/Risiken - enger Gehörgang - Fremdkörper im Gehörgang (Hörgerät) - Hautverletzungen - Mazeration (aufweichen) der Haut im Gehörgang - Diabetes Mellitus
Therapie - Breitbandspektrumantimyotika - Pilzkultur zur Bestimmung
Exostosen Unter Gehörgangsextosen versteht man eine Knochenvermehrung im Gehörgang, welche durch einen Reiz der Knochenhaut, häufig durch kaltes Wasser beim schwimmen oder tauchen, ausgelöst wird.
Therapie Wenn der Gehörgang stark eingeengt wird, das tragen von Hörgeräten o.ä. zur Last wird, dann wird der Gehörgang operativ durch das Abtragen des überschüssigen Knochenmaterials freigelegt.
Cerumen Obturans Unter Cerumen Obturans versteht man den kompletten Verschluss des Gehörgangs mit einem Ceruminal-Pfropf.
Ursachen - Überproduktion von Cerumen - Zusammenschieben durch Wattestäbchen oder Fremdkörper wie Hörgeräte
Therapie - Entfernung durch den HNO - Spülung des Gehörgangs
Trommelfellperforation Man spricht von einer Trommelfellperforation wenn die dünne Haut des Trommelfells eingerissen, geplatzt oder anderweitig eröffnet wurde.
Ursachen Man klassifiziert direkte und indirekte Gewalteinwirkung:
direkte Gewalteinwirkung: - direkte Verletzung mit Wattestäbchen oder Ähnlichem - Verätzungen - Verbrennungen
indirekte Gewalteinwirkung:: - Druckveränderungen - Airbag-Auslösung - anderweitige Explosionen - Schlag auf das Ohr - Tauchen - Mittelohrentzündungen
Symptome Stechender Schmerz, vermindertes Hörvermögen, abhängig von der Lage der Perforation. Wenn Keime ins Mittelohr kommen=> Mittelohrentzündung Reizung des Innenohrs=> Übelkeit, Schwindel, Ohrgeräusche
Therapie - Spontane Selbstheilung (z.B. nach Parazentese) - Myringoplastik
Tubenkatarrh Bei einem Tubenkatarrh ist die Eustachsche Röhre entzündet, schwillt an, verschließt sich und im Mittelohr entsteht ein Unterdruck.
Therapie - Abschwellende Medikamente - entzündungshemmende Medikamente - Schleimlöser, Inhalieren - Druckausgleich - Schmerzmittel - Nasenspülung mit Meersalz - Politzern - in Folge Paracentese zur Belüftung des Mittelohrs, bei Kindern Paukenröhrchen WIRD DER TUBENKATARRH CHRONISCH SPRICHT MAN VOM PAUKENERGUSS
Otitis media acuta Als Otitis Media bezeichnet man die Entzündung des Mittelohrs.
Ursachen Ursächlich ist meist eine Belüftungsstörung durch den Verschluss der Eustachschen Röhre mit Keimeinwanderung aus dem Nasen-Rachen-Raum.
Symptome/Optik - das Trommelfell ist häufig vorgewölbt, stark durchblutet und matt. - manchmal kann man eitrige Flüssigkeit hinter dem Trommelfell sehen, im schlimmsten Fall liegt ein Riss im Trommelfell vor und eitrige Flüssigkeit tritt aus. Die Symptome sind sehr individuell: - starke Ohrenschmerzen - Hörstörungen - Fieber - Übelkeit
Otitis media chronica Die chronische Otitis media zeichnet sich durch einen dauerhaften Trommelfelldefekt aus. Meist sind auch die Gehörknöchelchen angegriffen. In schweren Fällen ist zusätzlich das Gleichgewichtsorgan und der Nervus Facialis (Gesichtsnerv) angegriffen.
Es werden zwei Formen unterschieden: Otitis media chronica mesotympanalis=> Trommelfelldefekt ohne entzündliche Beteiligung des Knochens Otitis media chronica epitympanalis => Randständiger trommelfelldefekt unter Einbeziehung des Knochens in den Entzündungsprozess.
Komplikationen - Cholesteatom - Mastoiditis
Therapie - Sanierung von anatomischen Ursachen (Nase, Nasennebenhöhlen, Polypen) - offenen Zugang zum Ohr trocken und sauber halten - Ohrentropfen - Antibiotika
Cholesteatom Ein Cholesteatom ist ein gutartiger, zwiebelschalenartig wachsender Tumor, welcher aber aktiv die Knochen, die das Mittelohr umgeben, angreifen und schädigen können. Ebenso sind wichtige Strukturen wie der Gesichtsnerv, der venöse Blutleiter des Gehirns und die Hirnhäute des Klein- und Großhirns gefährdet. Am Ende eines unbehandelten Cholesteatoms kann ein Hirnabszeß mit allen Möglichkeiten der Komplikationen stehen.
Man unterteilt 3 Formen des Cholesteatoms: => Primäres Cholesteatom Entstehung auf der Basis einer chronischen Tubenventilationsstörung, die zur Entstehung von sog. Retraktionstaschen im Schnabelförmigen Anteil des Trommelfells führen, aus denen sich ein Cholesteatom entwickelt. => Sekundäres Cholesteatom -häufigste Form - Entstehung durch einen randständigen Trommelfelldefekt ausgelöst durch eine Mittelohrentzündung => Kongenitales Cholesteatom - sehr selten - bildet sich durch Zellversprengungen bereits während der Embryonalphase
Opitk Ohrmikroskopisch: Defekt in der Pars Tensa oder Pars flaccida mit Nachweis weißlich-gelber Schuppen oder Zellmassen in der Läsion
Therapie - Antibiotika - microchirurgische Sanierung mittels Tympanoplastik - in schweren Fällen ist zusätzlich eine Mastoidektomie notwendig
Chron Schleimhauteiterung (chron. mesotympanale eitrige Otitis media) Eine chronische Erkrankung der Mittelohrschleimhaut mit anhaltenden oder wiederkehrenden Entzündungen des Mittelohrs
Symptome - bleibende Trommelfellperforation - eitrig-schleimiger Ausfluss - stark aufgequollene Mittelohrschleimhaut - Schallleitungsstörung in unterschiedlichem Ausmaß
Therapie - Absaugen von Sekret - Spülen - entzündungshemmende und desinfizierende evtl. antibiotische Tropfen - operativer Verschluss der Trommelfellperforation
Felsenbeinfraktur Die Felsenbeinfraktur ist der Bruch des Felsenbeins. Man unterscheidet nach => Felsenbeinlängsfraktur => Felsenbeinquerfraktur => Felsenbeinkomplexfraktur
Felsenbeinlängsfraktur Symptome - häufig Blutung aus dem äußeren Gehörgang - seltener Otoliquorrhoe (Liquorfluss aus dem Ohr) - Schalleitungsschwerhörigkeit durch die Verletzung der Gehörknöchelchenkette und/oder des Trommelfells - sofortige oder spätere Lähmung des Nervus Facialis
Pathogenese/Entstehung - Direkte Gewalteinwirkung auf den seitlichen Schädel - Die Bruchlinie verläuft durch: => das Mittelohr => Mastoid => Paukendach => Trommelfell => Gehörgang => Tube => und/oder dem tympanalen oder mastoidalen Fazialiskanal (Kanal in dem der Nervus Facialis verläuft)
Diagnose - Trommelfellruptur -Stufenbildung im Gehörgang - Schalleitungsschwerhörigkeit auf betroffener Seite (Rinne/Weber-Versuch) - kein Stapediusreflex - Geschmacksprüfung - Vestibulares-Prüfung mit Frenzel-Brille - Bildgebende Diagnostik (CT, MRT, Röntgen
Therapie - steriler Wundverband, Bettruhe - Antibiotika - Duraplastik (Abdeckung/Verschluß der Dura mater (äußerste der 3 Häute, welche Gehirn und Rückenmark umgeben)) - bei primärer Fazialisparese (direkte Verletzung des Nervus Facialis) operative Abklärung und Behandlung - bei sekundärer Fazialisparese (Lähmung durch Quetschung oder ähnlichem) => Infusionstherapie
Felsenbeinquerfraktur Symptome - Blut hinterm Trommelfell (Hämatotympanon) - evtl. Rhinoliquorroeh (Liquorfluss aus der Nase) - richtungsbestimmter Nystagmus (Pupillenausschlag) = Labyrinthausfall - primäre Fazialisparese (zu 50%) - Schwindel -Taubheit ( völliger Ausfall der cochleären und vestibulären Funktionen. Der Innenohrausfall ist irreversibel, die Taubheit bleibt bestehen)
Pathogenese/Entstehung - Gewalteinwirkung auf den Schläfen- oder Stirnbereich - der Bruch verläuft durch: => das Labyrinth (äußerer Querbruch) oder => durch den inneren Gehörgang ( innerer Querbruch)
Die Ohrmuschel dient als Schalltrichter. Der Schall wird aufgefangen und gebündelt. Sie ermöglicht in Zusammenwirkung mit weiteren Faktoren das Richtungshören. Durch die Abschattung der tiefen Frequenzen erscheint der Schall von hinten hochtoniger. Die Ohrmuschel kann vertikal eintreffenden Schall modulieren, so dass man die Richtung, aus der der Schall kommt, besser beurteilen kann.
Wird der Schall durch den Gehörgang weitergeleitet, erfährt er eine frequenzabhängige Verstärkung von bis zu 20 dB zwischen 2-4 kHz. Dies wird als Gehörgangsresonanz/ offene-Ohr-Verstärkung (OEG) bezeichnet. Am Ende des Gehörgangs ist das Trommelfell angebracht. Wenn die Schallwellen hier auftreffen beginnt das Trommelfell zu schwingen. Die Schwingungen werden über die Gehörknöchelchenkette weitergeleitet. Der Hammergriff ist fest mit dem Trommelfell verwachsen und gibt die Schwingungen an den Amboss weiter, dieser wiederum an den Steigbügel. Die Steigbügelfußplatte, welche am ovalen Fenster sitzt, gibt die Druckbewegung über dies weiter. So entsteht eine Druckwelle, die die Perilymphe des Innenohrs in Schwingung bringt. Die Gehörknöchelchen sind so miteinander verbunden, dass sie eine Hebelwirkung haben. Somit kommt es zu einer 1,3fachen Schalldruckverstärkung. Durch das Größenverhältnis der großen Trommelfellfläche (85mm²) zur kleinen Steigbügelfußplatte (3,2mm²) ergibt sich eine 17 fache Schalldruckverstärkung, also insgesamt eine 22,1 fache Verstärkung. Durch diese 22,1 fache Verstärkung wird die Impedanzanpassung zwischen dem niedrigen Schallwellenwiderstand der Luft und dem hohen Schallwellenwiderstand des Wassers begünstigt.
Die Binnenohrmuskeln im Mittelohr können die Schallübertragung beeinflussen: sie können die Übertragung von leisem Schall verbessern oder die Übertragung von lautem Schall verringern.
Schalldruckwellen der Luft können die Membran des ovalen Fensters auch direkt in Schwingung versetzen, allerdings geht hierbei sehr viel Energie verloren (HV ca. 20dB), da beim Übergang von Luft in Wasser der größte Teil reflektiert wird. Schall, der den Schädel in Schwingung versetzt, wird direkt auf das Innenohr übertragen und wird Knochenleitung genannt, und zur Diagnose (Rinne,Weber) herangezogen. Wenn die Stapesfußplatte das Schallsignal an das Innenohr weitergibt, entsteht entsteht in der Schnecke eine Wanderwelle, die die Haarsinneszellen des Gehörs anregt. Das runde Fenster dient dem Ausgleich der Volumenverschiebung, die die Membranschwingung des ovalen Fensters verursacht, denn Perilymphe sind inkompressibel. Das Nachgeben des Endolymphschlauchs hat die Gestalt einer Wanderwelle: die Reissnersche Membran und die Basilarmembran schwingen zum einen zur Vorhoftreppe und zum anderen gegen die Paukentreppe. Die Wellenlänge dieser Wanderwelle nimmt vom ovalen Fenster bis zum Helicotrema hin ständig ab. Die passive Wanderwelle wandert nicht gleichmäßig von der Basis bis zum Schneckenloch: in Abhängigkeit zur Frequenz nimmt die Amplitude dieser Welle immer mehr zu um dann nahezu abbrupt abzuebben. Das Maximum liegt je nach Frequenz an verschiedenen Stellen der Basilarmembran. Je höher die Frequenz, desto näher liegt das Maximum am ovalen Fenster. Die Zahl der beteiligten Haarzellen ist aufgrund der scharfen Wanderwellenspitze sehr klein, so dass diese frequenzselektiv gereizt werden. MERKE: Jede Frequenz wird je nach dem Amplitudenmaximum an der Wanderwelle an einem Ort der Basilarmembran abgebildet. Die hohen Frequenzen näher am ovalen Fenster, die tiefen Frequenzen näher am Helicotrema. Diesen Vorgang nennt man Dispersion. Neben dem passiven Vorgang der Dispersion gibt es noch einen aktiven, energieverbrauchenden Vorgang der Feindispersion: die äußeren Haarsinneszellen haben die Fähigkeit zur aktiven Eigenschwingung mit Verstärkung der jeweils typischen Frequenz. Das Hören geringer Schallintensitäten wird verbessert und das Frequenzunterscheidungsvermögen erhöht. Diese Eigenschwingungen der äußeren Haarzellen lassen sich als otoakustische Emmissionen messen (OAE). Die OAE ist ein Verfahren zur Überprüfung der Funktion der äußeren Haarsinneszellen. Sie sind nur bis 25 dB Hörverlust messbar.
Die endgültige Wanderwelle besteht somit aus einer passiven, mechanischen Wanderwelle mit niedriger Amplitude und breiter, unscharfer Abgrenzung, und einer aktiven, energieabhängigen Wanderwelle mit hoher Amplitude und scharfer Abgrenzung. Als Energiequelle dienen wahrscheinlich die äußeren Haarsinneszellen.
Die durch den Schall ausgelöste Auslenkung der Basilarmembran führt zu einer Scherbewegung zwischen Deckmembran und Corti.Organ. Die Deckmembran biegt dabei die Sinneshärchen der äußeren Haarsinneszellen. Dieser mechanische Reiz führt zur Auslösung von Aktionspotentialen in den dazugehörigen Fasern des Hörnervs, dem Transduktionsprozess. Voraussetzung hierfür ist das cochleare Bestandspotential, das durch die ungleiche Kaliumionen (K+) und Natriumionen (Na+) Verteilung zwischen Endolyphe und Perilymphe zustande kommt. Durch die Scherbewegung der Stereozilien der äußeren Haarsinneszellen werden die Tip-Links gespannt, was eine Öffnung der Transduktionskanäle in der Zilienmembran zur Folge hat. Über den nun folgenden Kalium-Einstrom kommt es zur Depolarisation der Zellmembran, welche aufgrund der Spannung Calciumkanäle öffnet. Die Calciumionen, welche einströmen, ermöglichen die Ausschüttung des gespeicherten Transmitters Glutamat. Der Neurotransmitter Glutamat ermöglicht nun ein Aktionspotential auf dem Hörnerv, den Nervus cochlearis. Dies ist die elektrische Antwort auf den mechanischen Reiz.
Die Sinneszelle baut nach jeder Entladungsserie (Depolarisation) ihr Potential über die Energie verbrauchende Ionenpumpe wieder auf (Repolarisation).
Schallintensität, Dauer, Frequenz und Richtung werden vom Ohr aufgenommen und zur Weiterleitung im Hörnerv codiert. Das Muster, welches die Aktionspotentialfolge bildet ist der Code!
Die Schallintensität wird über die Impulshäufigkeit codiert: je lauter ein Schall, desto dichter ist die Aktionspotential-Folge in der ableitenden Nervenfaser und desto mehr benachbarte Fasern werden zur Informationsweiterleitung mit einbezogen. Ein Schallereignis wird in der Regel erst lauter oder leiser empfunden bei einer Intensitätsänderung von 10% oder einer Schalldruckänderung von 5%.
Die Zeitdauer eines Schallereignisses wird durch die Dauer in der Aktionspotentiale erfolgen codiert
Die Schallfrequenz wird über die Anregung der einzelnen Nervenfasern codiert. Von jeder Sinneszelle im Corti-Organ geht eine Nervenfaser aus, welche zusammen genommen den Hörnerv bilden. Jede Nervenfaser hat eine Frequenz, durch die sie am leichtesten in Erregung versetzt wird und die der Frequenz auf der Basilarmembran zugeordnet ist (Tonotopie) Bei dieser "Bestfrequenz" findet eine optimale Erregung der zugehörigen Nervenfaser statt. Die Erregungsschwelle für diese Nerfenfaser ist für diese Frequenz am niedrigsten. Weicht der Reiz von dieser Bestfrequenz ab, steigt die Schwelle stark an: man erhält eine sog. Tuningkurve.
Die Schallrichtung kann durch die Laufzeitdifferenz und den Schallintensitätsunterschied erkannt werden.
Durch die im Corti-Organ gesammelten und codierten Reize und den zusätzlichen Informationen aus dem Macular-Organ gelangen nun die Informationen über die weiteren Neuronen (1.Neuron= Corti-Organ - 6. Neuron= mittlerer Kniehöcker/Zwischenhirn) in die Hörrinde, wo die eigentliche Hörempfindung gebildet wird. Die Frequenz-Orts-Transformation, welche in der Cochlear bereits durchgeführt wurde, findet sich in der Großhirnrinde wieder (tonotopische Organisation) Hier werden auch die einfallenden Informationen von beiden Ohren abgeglichen (Lautheiten, zeitliche Differenzen) um die Lokalisation von Schallquellen zu verbessern.
Das periphere Hör- und Gleichgewichtsorgan liegt im Schläfenbein (Os temporale). Einteilung nach klinischen Gesichtspunkten: => Äußeres Ohr mit Ohrmuschel und Gehörgang => Mittelohr mit Trommelfell, Ohrtrompete, Paukenhöhle und pneumatische Räume => Innenohr Labyrinth => VIII. Hirnnerv im inneren Gehörgang
Die Ohrmuschel
Die Ohrmuschel wird durch den, zwischen den Hautblättern liegenden, elastischen Knorpel, geformt. Hervorspringende Falten und Leisten sind: => Tragus => Antitragus => Helix => Anthelix mit den => Crura anthelicis zwischen denen die => Fossa triangularis liegt. Das Cavum conchae geht in den äußeren Gehörgang über. Das Ohrläppchen ist knorpelfrei.
Der äußere Gehörgang
Der äußere Gehörgang besteht aus einem äußeren knorpeligen (1/3) und einem inneren knöchernem Teil (2/3). Insgesamt ist er zwischen 2,5 cm und 3,5 cm lang. Am Übergang vom knorpeligen zum knöchernen Teil befindet sich der Isthmus (Engstelle). Meist zeigt sich an dieser Stelle eine Krümmung des Gehörganges. Im knöchernen Teil ist die Haut sehr dünn und mit dem Periast (Knochenhaut) fest verwachsen. Sensible Nerven des Gehörganges: => Nervus auriculotemporalis (im GG vorn und oben, Ohrmuschel vorn) => Retro auricularis nervus vagi (im GG hinten (Husten/Brechreiz), Hinterfläche der Ohrmuschel)
Das Trommelfell
Das TF schließt den GG in der Tiefe gegen die Paukenhöhle ab. Es ist mit einem verdickten Rand aus Faserknorpel, dem Anulus fibrosus, in den knöchernen Sulcus tympanicus eingelassen. Das TF ist von hinten oben aussen nach vorn unten innen geneigt. Die hinteren Trommelfellanteile liegen dem Betrachter also näher als die vorderen. Das TF hat die Form eines nach innen gerichteten, flachen Trichters, an dessen Spitze sich der Umbo (Nabel) befindet. Man unterscheidet den großen, unteren, gespannten Teil, die Pars tensa und den kleineren, oberen, schlaffen Teil, die Pars flaccida. Zwischen Pars tensa und Pars flaccida ist vorn oben der vorspringende kurze Fortsatz des Hammers zu erkennen. Dieser Fortsatz setzt sich in den nach unten und innen verlaufenden Hammergriff fort. Der Hammergriff ist mit der Pars tensa fest verwachsen und scheint gelblich durch das Trommelfell.Sein unteres Ende entspricht dem Umbo. Vom Umbo ausgehend sieht man den dreieckigen Lichtreflex, der mit der Basis nach vorn unten gerichtet ist. Das Trommelfell lässt sich durch eine Linie entlang dem Hammergriff und eine Linie senkrecht dazu durch den Umbo in vier Quadranten einteilen (v.o.=vorderer oberer; vu= vorderer unterer; hu= hinterer unterer; ho= hinterer oberer) Die Eigenfarbe des Trommelfell ist perlmuttgrau und wird durch den Einfall des kunstllichtes beim otoskopieren rauchgrau. Der Trommelfellglanz entsteht durch eine dünne Fettschicht (Ohrenschmalz)
Aufbau des Trommelfell: Die Pars tensa besteht aus drei Schichten : => Epithelschicht => Bindegewebsschicht mit zum GG liegenden readiären Fasern und den paukenwärtsgerichteten circulären Fasern => Schleimhautschicht
Die Pars flaccida besteht aus zwei Schichten: => Epithelschicht => Schleimhautschicht
Über das gesamte Trommelfell zieht sich noch der gesamte Curtisstreifen, welcher mit Nervenfasern durchsetzt ist und die Blutversorgung durch kleine Gefäße, welche vom Rand her radiär in das Trommelfell strahlen, sicherstellt.
Die Ohrtrompete/ Tuba auditiva eustachii
Die Eustachsche Röhre ist ca. 3,5 cm lang und besteht aus einem vorderen medialen knorpeligen Teil (2/3) und einem hinteren im Felsenbein liegenden, lateralen knöchernen Teil (1/3). Sie verbindet den Nasen-Rachen-Raum mit der Paukenhöhle.
Knorpeliger Teil=> der Tubeneingang (Tubenostium) im Nasen-Rachen-Raum ist trichterförmig erweitert. der Hohlraum im knorpeligen Teil ist spaltförmig und die Wände liegen aneinander. Beim schlucken, gähnen und sprechen von K-Lauten kontrahiert der Gaumensegelheber und der Gaumensegelspannmuskel und öffnet hierdurch kurzzeitig die Tube. Dies sorgt für einen Druckausgleich zwischen dem Druck im Mittelohr und dem der Außenluft, um die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells zu erhalten.
Knöcherner Teil am Übergang vom knorpeligen zum knöchernen Teil der Tube befindet sich ein Isthmus (Engstelle). Das Lumen (Hohlraum) des knöchernen Teils ist rundlich und steht offen. Das mehrreihige Flimmerepithel (Haut mit Flimmerhärchen) mit Becherzellen und Schleimdrüsen ist im knorpeligen Teil zum Nasen-Rachen-Raum gerichtet, während im knöchernen Teil das ganze immer mehr zum flachen Epithel der Mittelohrräume wird. Gewebe im Bereich des Tubenostium (Tubeneingang) im Nasen-Rachen-Raum welches Einlagerungen von Lymphatischem Gewebe sind, nennt man Tubentonsillen/Rachenmandeln.
Die Paukenhöhle
Die Paukenhöhle lässt sich von unten nach oben in drei ineinander übergehende Etagen einteilen: => Hypotympanon / Paukenkeller => Mesotympanon / Paukenraum => Epitympanon / Kuppelraum / Atticus
Paukeninhalt In der Paukenhöhle befinden sich die mit von Schleimhaut überzogenen Gehörknöchelchen: => Hammer / Malleus => Amboß / Incus => Steigbügel / Stapes Die Gehörknöchelchenkette überträgt die Trommellfeschwingungen auf das Innenohr.
Die Binnenohrmuskeln
Die Binnenohrmuskeln bestehen aus Muskulus tensor tympani (Trommellfellspannmuskel), der an der Basis des Hammergriffs ansetzt und der Muskulus stapedius (Steigbügelmuskel), der seinen Ansatz am Steigbügelhals hat. Bei hohen Schalleindrücken ( 70-90 dB) kontrahieren beide Muskeln und die GKK wird zusammengepresst, so dass das Trommelfell nach innen gezogen wird und somit Schallhart wird. Die hierdurch gewonnene Dämpfung beläuft sich auf ca 5-8 dB. Durch die hohe Latenzzeit der Muskeln ( 10-17 ms) ist dieser Dämpfungseffekt allerdings nicht sehr effektiv.
Die pneumatischen Räume
Einige Schädelknochen enthalten Schleimhaut überzogene, Luft gefüllte Hohlräume, die mit der Nasenhöhle, bzw. Paukenhöhle in Verbindung stehen:
=> Keilbein /Os sphenoidale => Schläfenbein / Os temporale => Stirnbein / Os frontale =>Siebbein / Os ethmoidale => Oberkieferknochen / Maxilla
Die Pneumatisation (Lufthaltigkeit) ist abhängig von einer normalen Funktion der kindlichen Ohrtube. Anhaltende Störungen der Tube führen zu einer verminderten Ausbildung dieser pneumatischen Räume. Sie dienen zum einen als akustische Resonanzräume, sollen der Infektabwehr dienen und zur Erweiterung der Schleimhautoberfläche. Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) kann sich auch auf die pneumatischen Räume ausweiten und dort zu schweren Komplikationen führen, da enge nachbarschaftliche Beziehungen zum Schädelinneren und zum Gesichtsnerv (nervus fascialis) bestehen.
Das Innenohr
Das Innenohr ist das letzte Glied der Umwandlungskette des Schalls in elektrische Impulse. Die Schnecke und das Gleichgewichtsorgan liegen innerhalb des Schädelknochens auf dem Schädelboden. Das Innenohr besteht aus dem => knöchernen Labyrinth (Labyrinthus osseus ) und dem => häutigen Labytinth (Labyrinthus membranaceus)
Das knöcherne Labyrinth
ist eine Hohlform im Felsenbein der in die => knöchernen Bogengänge (Canales semicircurales) => den Vorhof (Vestibulum) und die => Schnecke (Cochlea) unterschieden wird.
Das häutige Labyrinth
hat fast die gleiche Form wie das knöcherne Labyrinth. Nur im Bereich des Vorhofs weicht die Form ab. Das häutige Labyrinth ist mit Endolymphen gefüllt. Dieses sogenannte Endolymphsystem schwimmt in den Perilymphen des knöchernen Labyrinth. Man unterscheidet zwischen den Gängen des Gleichgewichtsorgans (Ducti vestibulares) und dem Schneckengang (Ductus cochlearis)
Endolymphe
Die Endolymphe ist die Flüssigkeit, die in dem gesamten häutigen Innenohr (Labyrinth) enthalten ist. Sie enthält viel Kalium und weniger Natrium. Hergestellt wird sie in der Stria vascularis.
Perilymphe
Die Perilymphe ist die Flüssigkeit zwischen dem knöchernen und dem häutigen Labyrinth. Es ist eine klare, eiweißarme Flüssigkeit mit viel Natrium. Sie fließt über den Perilymphkanal ab,der sich kurz vor dem runden Fenster befindet. Wo und wie Perilymphe hergestellt werden ist noch unklar. Man geht von einer Abspaltung des Liquors (Rückenmarkswasser) aus.
Corti-Lymphe
Die Corti_Lymphe befinden sich in den Gewebsspalten des Corti-Organs. Die Corti-Lymphe ähneln in ihrer Zusammensetzung den Perilymphen: sie haben einen geringeren Kaliumgehalt als Endolymphe.
Die Schnecke (Cochlea)
Die Cochlea besteht aus 2 1/2 immer enger werdenden Windungen um eine Achse herum, die Modiolus genannt wird. An der Basis hat die Schnecke einen Durchmesser von ca. 7 mm und nimmt nach oben hin um ca. 4 mm ab. Die Spitze zeigt in Richtung der Pauke. Im Querschnitt sieht man das die Schnecke in drei Teile geteilt ist: der obere Teil ist => die Vorhoftreppe (Scala vestibuli) die Mitte => der häutige Schneckengang (Ductus cochlearis) und der untere => die Paukentreppe (Scala tympani) Die Perilymphe, die vom Vorhof (Vestibulum) kommen, gehen über die Vorhoftreppe (Scala tympani) bis zum Schneckenloch (Helikotrema), welches die Vorhoftreppe und die Paukentreppe verbindet, und von dort über die Paukentreppe zum runden Fenster. Die Knochenleiste befindet sich in der Mitte des Ganges zur Schneckenachse (Modiolus) gewand. An der Knochenleiste ist die häutige Schnecke befestigt.
Der häutige Schneckengang (Ductus cochlearis)
Der häutige Schneckengang ist nach oben zur Vorhoftreppe hin durch die Reissnersche Membran (Membrana vetibularis) getrennt. Sie beginnt an der Stria vascularis und führt hin bis zum Rand der Knochenleiste und wird dort vestibuläre Wand genannt. Die Unterseite wird als tympanale Wand, die Äussere als äussere Wand bezeichnet. Über die äussere Wand der Cochlea zieht sich ein Bindegewebsband. Im häutigen Schneckengang, auf und im Bindegewebsband befindet sich die Stria vascularis, ein Gefäßstreifen, welcher Endolymphe produziert. Zwischen der Knochenleiste und dem unteren Ende des Bindegewebsbandes befindet sich das eigentliche Hörorgan, das Corti-Organ.
Das Gleichgewichtssystem des Menschen beinhaltet drei häutige Bogengänge: => seitlicher häutiger Bogengang (Ductus semicircuralis lateralis) => hinterer häutiger Bogengang (Ductus semicircuralis posterior) => vorderer häutiger Bogengang (Ductus semicircuralis anterior) und => Utriculus => Sacculus Die häutigen Bogengänge sind für die rotatorischen (drehenden) Bewegungen zuständig, Utriculus und Sacculus für die translatorischen (linearen) Bewegungen. Die häutigen Bogengänge stehen in drei verschiedenen Ebenen aufeinander, beginnen und enden am Utriculus. Im Utriculus und Sacculus befinden sich Sinneszellen für die translatorischen Bewegungen, die als Macula utriculi bzw. Macula sacculi bezeichnet werden.
Sinneszellen der Bogengänge
In den knöchernen Erweiterungen befinden sich die Sinneszellen der Bogengänge. Sie sind auf einer kammartigen Erhebung eines Bindegewebsschwamms, der Crista ampullaris, gelagert. Durch diesen Bindegewebsschwamm ziehen die Nervenfasern zu den eigentl. Sinneszellen. Von den Sinneszellen ziehen sich wiederum Sinneshaare durch die Haut der hätuigen Bogengänge in die Cupula ampullaris, einen gallertartigen Körper. Die einzelnen Sinneszellen werden durch Stützzellen gehalten. Wenn die Endolymphe aufgrund einer Drehbewegung des Körpers, in Bewegung kommen, bewegt sich der gallertartige Körper mit und es findet eine Verbiegung der Sinneshaare statt. Dieser, in den Sinneszellen ausgelöste und durch die Nervenfasern weitergeleitete Reiz wird als rotatorische Bewegung wahrgenommen.
Sinneszellen des Sacculus und Utriculus
Das Sinnesfeld des Sacculus und des Utriculus ist jeweils ca. 2 mm² groß. Dia Maculae besteht aus Sinnes- und Stützzellen, wobei die Zilien (Flimmerhärchen) der Sinneszellen in einer gelantineartigen Schicht hinein ragen. Zur Beschwerung sind kleine Kazicumcarbonatkristalle aufgetragen. Das Sinnesfeld des Sacculus steht vertical, das Sinnesfeld des Utriculus steht steht horizontal zur Körperachse. Daraus folgt, dass Sacculus für die horizontalen Bewegungen und Utriculus für die vertikalen Bewegungen zuständig ist.
Das Corti-Organ (Organum spirale)
Unter dem Corti-Organ versteht man die Sinneszellen der Schnecke (Cochlea) Er umfasst alle Corti-Hörzellen (Haarzellen) mit Stützzellen, Basilar- und Deckmembran. Das Corti-Organ sitzt waagerecht in der Schnecke. Es wird von der Deckmembran (Membrana tectoria) bedeckt, welche am oberen Rand der Knochenleiste fest verwachsen ist. Die Deckmembran steht mit den Sinneshaaren der äußeren Haarzellen in Verbindung. Zwischen der Knochenleiste und den Stützzellen überdeckt die Deckmembran, bevor sie die Haarzellen erreicht, die innere Spiralfurche, welche mit Endolymphen gefüllt ist. Man unterscheidet im Corti-Organ die Stützzellen (von innen nach außen: innere und äußere Pfeilerzellen, Deiters Zellen, Hensen Zellen, Claudius Zellen), die zwei tunnelartige, mit Corti-Lymphen gefüllten, Räume umschließen, und die in das Stützgerüst eingelagerten Haarsinneszellen (eine Reihe Innere, drei Reihen Äußere)
Äußere und Innere Haarzellen Man unterscheidet zwischen inneren und äußeren Haarsinneszellen:
Die inneren Haarsinneszellen
Die inneren Haarsinneszellen bilden eine Reihe Reihe von Zellen, ca. 3000 Stück, und sitzen auf der Innenseite des Corti-Organs. Sie haben eine leicht ovale Form und nur wenige Sinneshärchen (Stereozilien). An den inneren Haarzellen enden 95% aller afferenten Nervenfasern (diese transportieren Informationen vom Gehör zum Gehirn) , wobei jede Haarzelle mit bis zu 20 Fasern in Kontakt steht!
Die äußeren Haarsinneszellen
Die äußeren Haarsinneszellen sind auf drei Reihen verteilt, haben eine zylindrische Form und mehr Sinneshärchen. Diese Haarzellen sitzen außen auf dem Corti-Organ zur Gefäßhaut (Stria vascularis) hin. Es gibt ca. 12.000 Stück. Sie sind die aktiven Verstärker im Innenohr. Sie können auch ohne Sauerstoffverbrauch (anaerob) arbeiten und somit Otoakustische Emissionen verursachen. Die äusseren Haarsinneszellen werden deutlich mehr von efferenten Nervenfasern (transportieren Informationen vom Gehirn Richtung Haarzellen) versorgt, aber auch mit afferenten. Man vermutet eine Art Rückkopplungsmechanismus mit dem die Äusseren auf die inneren Haarsinneszellen einwirken.
Tip-Links
Tip-Links sind dünne Proteinfäden, welche die Spitzen (Tips) der Stereozilien der Haarzellen des Innenohrs verbinden. Beim Transduktionsprozess werden die Tip-Links gespannt, was eine Öffnung der Transduktionskanäle in der Zilienmembran zur Folge hat.
Cerumen
Cerumen (lat.Wachs) besteht aus dem Sekret der Talgdrüsen und Ceruminaldrüsen (modifizierte Schweißdrüsen), abgestoßenen Hautzellen, Staub, Härchen und Pigmenten. Frisches Cerumen ist gelblich und dickflüssig. Nach längerer Zeit verliert es an Viskosität und wird dunklerer und härter. Cerumen schützt den Gehörgang vor Infektionen, da es antibakteriell und antimykotisch (gegen Pilze) wirkt. Der unangenehme,ranzige Geruch verhindert, dass sich Insekten in den Gehörgang einnisten.
Das Broca-Areal im Gehirn gilt als wichtiges Sprachzentrum, in dem Syntax, Grammatik und Satzstruktur verarbeitet werden. Im Wernicke-Areal geht es darum wie Schallwellen wahrgenommen werden ( Segmentierung : im Sprachfluss Laute, Silben, Sätze u.s.w. erkennen, Variabilität: Dialektfärbung, Stimmlage und Betonung erkennen, Koartikulation: je nach Zusammenhang sind die selben Phoneme physikalisch unterschiedlich, müssen aber gleich wahrgenommen werden) Sprachrezeption ist eine Grundvoraussetzung für das Verständnis von Sprache.