Therapie - Rekonstruktion durch Knorpel-Rippen-Transplantate - Rekonstruktion durch künstliche Implantate
Mikrotie Als Mikrotie bezeichnet man die abnorme Kleinheit der Ohrmuschel. Einteilung in 3 Grade Betrifft gut 0,2 % der Neugeborenen
Ursachen - häufig genetischer Genese => als Begleiterscheinung bei Chromosomenstörungen wie Trisomie 13
Therapie Rekonstruktion der Ohrmuschel
Makrotie Unter Makrotie versteht man eine zu große Ohrmuschel.
Ursachen - Meist Überschussbildungen in der Embryonalphase
Therapie - Keilexzision (Keilförmiger Ausschnitt aus der Ohrmuschel) - Keilexzision mit Verkleinerungsplastik
Apostasis otum Unter Apostasis otum versteht man stark abstehende Ohren (Segelohren) Man spricht von Segelohren, wenn der Kopf-Ohr-Winkel deutlich von 30° oder der Concha-Scapha.Winkel von 90° abweicht.
Ursache - Meist Überschussbildung in der Embryonalphase
Therapie - Anthelixplastik - Stellungsverbesserung von Helix und Scapha
Gehörgangsatresie Als Gehörgangsatresie bezeichnet man den Verschluß des äußeren Gehörgangs.
Ursachen - angeborene (primäre) Gehörgangsatresie z.B. nach Thalidomid Einnahme der Mutter während der Frühschwangerschaft, in Einheit mit weiteren Fehlbildungen wie Mund-Kiefer-Gaumen-Spalte - erworbene (sekundäre) Gehörgangsatresie z.B. nach Entzündungen, Traumata, Cholesteatom, o.ä.
Therapie - operative Bildung oder Erweiterung des Gehörgangs - Knochenleitungs-Hörgerät - bei funktionierendem Innenohr: Fensterungs OP
Tassenohr Man spricht von einem Tassenohr, oder auch Schalenohr, wenn der obere Anteil der Helix größer ist und sich wie eine Schale nach vorne wölbt. Einteilung auch hier in 3 Grade
Ursachen - isolierte Fehlbildung, häufig unklarer Genese - erblich bedingt - häufig in Verbindung mit anderen Fehlbildungen
Therapie Plastisch-chirurgische Rekonstruktion
Ohrfisteln Von einer Fistel spricht man, wenn sich eine Entzündung oder eine Zyste einen Gang, meist in einen nicht sichtbaren Körperbereich bahnt. Wenn dies aufbricht, geht dies mit Sekret und Eiterbildung einher.
Ursachen - angeborene Ohrfisteln, entsprechen dann der Entwicklung der Kiemengänge - sich entwickelnde Ohrfisteln, z.B. durch eine entzündete Zahnwurzel oder andere im H-N-O Bereich befindliche Entzündungsherde
Therapie Entfernung der Fistel, bzw. des Entzündungsherdes mit den dazugehörigen Fistelgängen
Otitis externa/ Gehörgangsentzündung Bei der Otitis externa handelt es sich um eine Entzündung der Haut und des Bindegewebes im äußeren Gehörgang
Ursachen - Eindringen von pathogenen Microorganismen z.B. durch verunreinigte Finger, Wattestäbchen, Wasser - Allergene ( Kosmetika, Waschmittel) - Fortleitung einer bestehenden Mittelohrentzündung (Otitis media) - Pilze ( Otitis externa mycotica)
Therapie - Reinigung durch den H-N-O - Kortison-Salben-Streifen - antibiotikahaltige Salben /Tropfen - bei Pilzen : antimykotische Salben/Tropen - bei Komplikationen und Diabetikern: Antibiose in Tablettenform, entfernen von Eiteransammlungen
chron. Otitis externa Tritt eine Gehörgangsentzündun sehr häufig oder über einen längeren Zeitraum immer wieder auf, spricht man von einer chronischen Otitis externa. Die Behandlung ist wie bei der Otitis externa acuta: - Kortison-Salben, Tropfen - antibiotische Tropfen - antimykotische Salben und Tropfen Grade die chronische Otitis externa kann sich auf umliegendes Gewebe ausbreiten und zu einer Entzündung der Ohrmuschel oder der Ohrspeicheldrüse führen.
Gehörgangsfurunkel Ein Gehörgangsfurunkel ist eine Entzündung eines Haarbalgs im äußeren Gehörgang
Ursache Ursache ist eine Infektion der Haarbälge im äußeren Gehörgang, meist durch Staphylokokken, welche beim kratzen oder Reinigen eingebracht werden.
Therapie - Alkohol-Streifen in den Gehörgang - Alkoholumschläge - Antibiotika und Kortison Streifen - Stichinzision, wenn das Furunkel nicht spontan abgestoßen wird (aufstechen)
Basaliom Als Basaliom bezeichnet man eine Art des weißen Hautkrebs, welche keine Metastasen (Tochtergeschwulste) bilden, aber infiltrativ in anliegendes Gewebe wachsen und dies zerstören. Dies kann´auch lebensnotwendige Strukturen wie Nerven und Gefäße betreffen. Man spricht von einem semimalingen (halbbösartigen) Tumor.
Therapie - Entfernung der Basalinom in gesundes Gewebe hinein ( bis am Rand des herausgeschnittenen Präparates keine Tumorzellen mehr nachgewiesen werden können) - Strahlentherapie mit Röntgen- oder Protonenstrahlung - Kryotherapie (Kältetherapie) - Chemo-Creme-Therapie
Karzinome
Plattenepithelkarzinom Tritt häufig im Gesicht und an den Ohren auf. Bildet Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen, brechen in Weichteile und Schädelknochen ein und können zu starken Blutungen führen.
Malignes Melanom - Bösartiger Haut- und Schleimhauttumor mit überwiegend dunkler Pigmentierung - bildet Fernmetastasen - bereits eine Tumoreindringtiefe von 0,75 mm gilt als kritisch - bei Verdacht darf dieser Tumor nicht angeschnitten werden, um eine Zellaussaat zu vermeiden
Ursachen bei karzinogenen Erkrankungen ist die Ursache meist unbekannt.
Therapie - Entfernung des Tumors ins Gesunde hinein - bei Verdacht auf Lymphknotenmetastasen erfolgt die Halslymphknotenausräumung - nötigenfalls Ablatio auris ( Abtrennung der Ohrmuschel) - Strahlentherapie - Chemotherapie
Perichondritis Unter Perichondritis versteht man die Entzündung der Knorpelhaut der Ohrmuschel
Ursache - Infektionen eines Othämatoms (Blumenkohlohr) - Verletzung der Ohrmuschel - Im Rahmen einer rheumatischen Knorpel- und Gelenkentzündung (Relapsing Polychondritis)
Therapie - Resistenzbestimmung! => Antibiotika - Alkoholumschläge - Entfernung von bereits nekrotischem (abgestorbenem) Gewebe
Othämatom/ Blumenkohlohr/ Ringerohr Unter Othämatom versteht man eine Ansammlung von Blut und/oder Sekret zwischen Knorpel und Knorpelhaut der Ohrmuschel
Ursache - Gewalteinwirkung auf die Ohrmuschel - liegen auf der umgeklappten Ohrmuschel
Therapie - Punktieren oder einschneiden des Ergusses - Antibiotika - Druckverband UNBEHANDELT FÜHRT EIN OTHÄMATOM ZU EINER DAUERHAFTEN DEFORMIERUNG DER OHRMUSCHEL:
Erfrierungen der Ohrmuschel Erfrierungen werden in 3 Grade der Kälteschädigung eingeteilt:
Gehörgangsfremdkörper Ein Gehörgangsfremdkörper ist ein Fremdkörper, welcher sich im äußeren Gehörgang befindet.
Ursachen Bei Kindern häufig Gegenstände, die sich in spielerischer Absicht in das Ohr gesteckt werden, bei Erwachsenen häufig Ohrstöpsel oder Wattereste vom reinigen. Fremdkörper führen zu Schmerzen und zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Bei längerer Dauer kann es zu Ausfluss aus dem Gehörgang kommen.
Therapie Entfernung des Fremdkörpers durch den HNO, bei bereits eingetretener Infektion => Antibiotika
Blut im Gehörgang Die Ursachen für Blut im Gehörgang können vielfältig sein:
Ursachen - unsachgemäße Reinigung des Gehörgangs => bei stärkeren Blutungen und Schmerzen Besuch beim HNO ob das Trommelfell verletzt ist.
- nach Traumata, Unfällen und Schlägen => CT vom Kopf um Blutungen im Schädelbereich auszuschließen
- Infektionen oder Entzündungen - Fremdkörper im Gehörgang
Otomykose Als Otomykose bezeichnet man eine Pilzerkrankung des äußeren Gehörgangs. Sie ist eine Form der Otitis externa.
Ursachen/Risiken - enger Gehörgang - Fremdkörper im Gehörgang (Hörgerät) - Hautverletzungen - Mazeration (aufweichen) der Haut im Gehörgang - Diabetes Mellitus
Therapie - Breitbandspektrumantimyotika - Pilzkultur zur Bestimmung
Exostosen Unter Gehörgangsextosen versteht man eine Knochenvermehrung im Gehörgang, welche durch einen Reiz der Knochenhaut, häufig durch kaltes Wasser beim schwimmen oder tauchen, ausgelöst wird.
Therapie Wenn der Gehörgang stark eingeengt wird, das tragen von Hörgeräten o.ä. zur Last wird, dann wird der Gehörgang operativ durch das Abtragen des überschüssigen Knochenmaterials freigelegt.
Cerumen Obturans Unter Cerumen Obturans versteht man den kompletten Verschluss des Gehörgangs mit einem Ceruminal-Pfropf.
Ursachen - Überproduktion von Cerumen - Zusammenschieben durch Wattestäbchen oder Fremdkörper wie Hörgeräte
Therapie - Entfernung durch den HNO - Spülung des Gehörgangs
Trommelfellperforation Man spricht von einer Trommelfellperforation wenn die dünne Haut des Trommelfells eingerissen, geplatzt oder anderweitig eröffnet wurde.
Ursachen Man klassifiziert direkte und indirekte Gewalteinwirkung:
direkte Gewalteinwirkung: - direkte Verletzung mit Wattestäbchen oder Ähnlichem - Verätzungen - Verbrennungen
indirekte Gewalteinwirkung:: - Druckveränderungen - Airbag-Auslösung - anderweitige Explosionen - Schlag auf das Ohr - Tauchen - Mittelohrentzündungen
Symptome Stechender Schmerz, vermindertes Hörvermögen, abhängig von der Lage der Perforation. Wenn Keime ins Mittelohr kommen=> Mittelohrentzündung Reizung des Innenohrs=> Übelkeit, Schwindel, Ohrgeräusche
Therapie - Spontane Selbstheilung (z.B. nach Parazentese) - Myringoplastik
Tubenkatarrh Bei einem Tubenkatarrh ist die Eustachsche Röhre entzündet, schwillt an, verschließt sich und im Mittelohr entsteht ein Unterdruck.
Therapie - Abschwellende Medikamente - entzündungshemmende Medikamente - Schleimlöser, Inhalieren - Druckausgleich - Schmerzmittel - Nasenspülung mit Meersalz - Politzern - in Folge Paracentese zur Belüftung des Mittelohrs, bei Kindern Paukenröhrchen WIRD DER TUBENKATARRH CHRONISCH SPRICHT MAN VOM PAUKENERGUSS
Otitis media acuta Als Otitis Media bezeichnet man die Entzündung des Mittelohrs.
Ursachen Ursächlich ist meist eine Belüftungsstörung durch den Verschluss der Eustachschen Röhre mit Keimeinwanderung aus dem Nasen-Rachen-Raum.
Symptome/Optik - das Trommelfell ist häufig vorgewölbt, stark durchblutet und matt. - manchmal kann man eitrige Flüssigkeit hinter dem Trommelfell sehen, im schlimmsten Fall liegt ein Riss im Trommelfell vor und eitrige Flüssigkeit tritt aus. Die Symptome sind sehr individuell: - starke Ohrenschmerzen - Hörstörungen - Fieber - Übelkeit
Otitis media chronica Die chronische Otitis media zeichnet sich durch einen dauerhaften Trommelfelldefekt aus. Meist sind auch die Gehörknöchelchen angegriffen. In schweren Fällen ist zusätzlich das Gleichgewichtsorgan und der Nervus Facialis (Gesichtsnerv) angegriffen.
Es werden zwei Formen unterschieden: Otitis media chronica mesotympanalis=> Trommelfelldefekt ohne entzündliche Beteiligung des Knochens Otitis media chronica epitympanalis => Randständiger trommelfelldefekt unter Einbeziehung des Knochens in den Entzündungsprozess.
Komplikationen - Cholesteatom - Mastoiditis
Therapie - Sanierung von anatomischen Ursachen (Nase, Nasennebenhöhlen, Polypen) - offenen Zugang zum Ohr trocken und sauber halten - Ohrentropfen - Antibiotika
Cholesteatom Ein Cholesteatom ist ein gutartiger, zwiebelschalenartig wachsender Tumor, welcher aber aktiv die Knochen, die das Mittelohr umgeben, angreifen und schädigen können. Ebenso sind wichtige Strukturen wie der Gesichtsnerv, der venöse Blutleiter des Gehirns und die Hirnhäute des Klein- und Großhirns gefährdet. Am Ende eines unbehandelten Cholesteatoms kann ein Hirnabszeß mit allen Möglichkeiten der Komplikationen stehen.
Man unterteilt 3 Formen des Cholesteatoms: => Primäres Cholesteatom Entstehung auf der Basis einer chronischen Tubenventilationsstörung, die zur Entstehung von sog. Retraktionstaschen im Schnabelförmigen Anteil des Trommelfells führen, aus denen sich ein Cholesteatom entwickelt. => Sekundäres Cholesteatom -häufigste Form - Entstehung durch einen randständigen Trommelfelldefekt ausgelöst durch eine Mittelohrentzündung => Kongenitales Cholesteatom - sehr selten - bildet sich durch Zellversprengungen bereits während der Embryonalphase
Opitk Ohrmikroskopisch: Defekt in der Pars Tensa oder Pars flaccida mit Nachweis weißlich-gelber Schuppen oder Zellmassen in der Läsion
Therapie - Antibiotika - microchirurgische Sanierung mittels Tympanoplastik - in schweren Fällen ist zusätzlich eine Mastoidektomie notwendig
Chron Schleimhauteiterung (chron. mesotympanale eitrige Otitis media) Eine chronische Erkrankung der Mittelohrschleimhaut mit anhaltenden oder wiederkehrenden Entzündungen des Mittelohrs
Symptome - bleibende Trommelfellperforation - eitrig-schleimiger Ausfluss - stark aufgequollene Mittelohrschleimhaut - Schallleitungsstörung in unterschiedlichem Ausmaß
Therapie - Absaugen von Sekret - Spülen - entzündungshemmende und desinfizierende evtl. antibiotische Tropfen - operativer Verschluss der Trommelfellperforation
Felsenbeinfraktur Die Felsenbeinfraktur ist der Bruch des Felsenbeins. Man unterscheidet nach => Felsenbeinlängsfraktur => Felsenbeinquerfraktur => Felsenbeinkomplexfraktur
Felsenbeinlängsfraktur Symptome - häufig Blutung aus dem äußeren Gehörgang - seltener Otoliquorrhoe (Liquorfluss aus dem Ohr) - Schalleitungsschwerhörigkeit durch die Verletzung der Gehörknöchelchenkette und/oder des Trommelfells - sofortige oder spätere Lähmung des Nervus Facialis
Pathogenese/Entstehung - Direkte Gewalteinwirkung auf den seitlichen Schädel - Die Bruchlinie verläuft durch: => das Mittelohr => Mastoid => Paukendach => Trommelfell => Gehörgang => Tube => und/oder dem tympanalen oder mastoidalen Fazialiskanal (Kanal in dem der Nervus Facialis verläuft)
Diagnose - Trommelfellruptur -Stufenbildung im Gehörgang - Schalleitungsschwerhörigkeit auf betroffener Seite (Rinne/Weber-Versuch) - kein Stapediusreflex - Geschmacksprüfung - Vestibulares-Prüfung mit Frenzel-Brille - Bildgebende Diagnostik (CT, MRT, Röntgen
Therapie - steriler Wundverband, Bettruhe - Antibiotika - Duraplastik (Abdeckung/Verschluß der Dura mater (äußerste der 3 Häute, welche Gehirn und Rückenmark umgeben)) - bei primärer Fazialisparese (direkte Verletzung des Nervus Facialis) operative Abklärung und Behandlung - bei sekundärer Fazialisparese (Lähmung durch Quetschung oder ähnlichem) => Infusionstherapie
Felsenbeinquerfraktur Symptome - Blut hinterm Trommelfell (Hämatotympanon) - evtl. Rhinoliquorroeh (Liquorfluss aus der Nase) - richtungsbestimmter Nystagmus (Pupillenausschlag) = Labyrinthausfall - primäre Fazialisparese (zu 50%) - Schwindel -Taubheit ( völliger Ausfall der cochleären und vestibulären Funktionen. Der Innenohrausfall ist irreversibel, die Taubheit bleibt bestehen)
Pathogenese/Entstehung - Gewalteinwirkung auf den Schläfen- oder Stirnbereich - der Bruch verläuft durch: => das Labyrinth (äußerer Querbruch) oder => durch den inneren Gehörgang ( innerer Querbruch)