1. Phase: Ermittlung Kundenprofil -Kalibrierung der In-Situ Anlage (1m Abstand zum Lautsprecher) -Begrüßung -Ablauf, was heute so gemacht wird (kurz & präzise) -Aufnahme der persönlichen und sonstigen Daten (Name, Geburtsdatum, Adresse, HNO-Arzt, Krankenkasse, ggf. gesetzliche Zuzahlung) -audiologisches Vorgespräch (Krankheiten, Operationen im Ohrbereich, Feinmotorik, Brille, Tinnitus, seit wann Hörverlust besteht, wer Hörverlust festgestellt hat, wodurch Hörverlust entstanden ist, subjektiv besseres Ohr, Hobbys, Blutdruck, Medikamente) -Altversorgung besprechen (Bauform, VC, Programme, besondere Features, Zubehör, usw. - bei der Geräteauswahl später keinen Bezug zur Altversorgung nehmen!) -COSI / Zielsetzung (2-3 Prioritäten des Kunden) -Bedarfsanalyse (In welchen Situationen hat der Kunde Probleme? Wie oft ist der Kunde in diesen Situationen? Damit Bezug zu Features ziehen) <<< 15 Minuten bis hier hin -Otoskopie (Auf Hygiene und Kundensicherheit achten!) -Einweisung Audiometrie (kurz & präzise, an Mikrofon - F1-Taste, denken) -Aufnahme Tonaudiometrie (Empfohlene Reihenfolge: Luftleitung, U-Schwelle, Knochenleitung - diese sogar nach Sprachaudiogramm, da es Zeit spart!) Luftleitung = 1kHz, 2kHz, 4kHz, 6kHz, 8kHz, 1kHz, 0,5kHz, 0,25kHz, 0,125kHz U-Schwelle = 1kHz, 2kHz, 4kHz, 0,5kHz Knochenleitung = 1kHz, 2kHz, 4kHz, (6kHz), 0,5kHz, (0,25kHz) -Aufnahme Sprachaudiometrie (Empfohlene Reihenfolge: Mehrsilber, U-Schwelle, Einsilber, CSL) Mehrsilber = 0,5kHz aus dem TA + 10-15dB U-Schwelle = wenn Mehrsilber >> gemittelte U-Schwelle aus TA + 10dB / wenn Einsilber = gemittelte U-Schwelle aus TA Einsilber = 65dB, 5dB vor U-Schwelle, Mittelwert zwischen den anderen zwei Punkten, Abstand zu Mehrsilbern mind. 10-15dB CSL = ca. 5-15dB unter dBOpt. - subjektiver Wert durch Kunde, wenn Kunde sagt ist gut, nochmal 5dB lauter zur Gegenprobe -Freifeld 65dB Nutzschall, ohne Hörsysteme (wenn klar erkennbar, dass 0%, dann kann Messung mit Hinweis an Prüfer abgebrochen werden) -Erläuterung Ergebnisse Audiometrie (aktuelles & maximale erreichbares Sprachverstehen, Grad der Schwerhörigkeit - nicht zu viel, da der Kunde mit genauen Erläuterungen eh nichts anfangen kann) -auf dem „Disketten“-Symbol abspeichern <<< 45 Minuten bis hier hin
TIPPS für diese Phase: -Wenn nur ein Punkt überhört wurde oder die überhörten Punkte kaum absinken könnten, dann dem Prüfer Bescheid sagen, dass eine Vertäubung nicht lohnt, da diese am Ergebnis kaum etwas ändert -Im Sprachaudiogramm nicht auf Überhören hinweisen, da 99% der Kunden dies eh nicht aktiv merken würde
2. Phase: Kundenberatung -Kurz-Fazit anhand des audiologischen Vorgesprächs, in Zusammenhang mit Bedarfsanalyse und Audiometrie -Hinweis auf Art der Versorgung (Monaural, binaural, CROS - eine Ohr komplett schlecht, das Andere normal, BI-CROS - ein Ohr komplett schlecht, das Andere „normaler“ Hörverlust) -Bauformen benennen (Alle Bauformen zeigen, auf die unpassenden aber nur sehr kurz eingehen, aber mit Begründung wieso unpassend) -sinnvolle Features und Bauform vorstellen (Brücke zur Bedarfsanalyse, Audiogramm und Vorgespräch werfen, mit Begründung für die Technik und Bauform) -Beratungsgespräch (Erwähnung was Krankenkasse komplett bezahlt ungefähr - keine genaue Erläuterung, wie „33,50 € für Otoplastiken, usw.“, Eigenanteil grob benennen, Otoplastik-Wahl mit allem was dazu gehört - Form, ZuBo, Material, Schlauch, Farbe, usw., technische Features mit deren Arbeitsweise - nicht zu viel Fachchinesisch! Und Kundennutzen, Hinweis auf Nulltarif, Nachfrage beim Kunde, ob alles verstanden wurde) -kurze Zusammenfassung der Hörlösung (z.B. „Ex-Hörer Geräte für beide Seiten, mit VC, Lärmreduzierung, Spracherkennung, binauraler Synchronisation in einer Farbe die gut zu Ihrer Haarfarbe passt mit geschlossenen Silikonaufsätzen“) -beim Kunden absichern, dass für ihn bis hier hin alles OK ist -Benennung der drei Hörsysteme-Lösungen mit Herstellerbezeichnung (Auf Vmax achten! - dB-Opt. - 50dB) <<< 60 Minuten bis hier hin -Benennung von allem was angepasst wird (Hersteller, Name, Featuremerkmale, Ex-Hörer / Otoplastik, Preis) <<< 70 Minuten bis hier hin
3. Phase: Anpassung mit Perzentil Analyse -erstes, ausgewähltes Hörgerät anschließen und voreinstellen (MPO ruhig direkt auf max. regeln, NAL/NL2 oder DSL/iO als Anpassformel nehmen, beide Geräte abhören) -REUG aufnehmen („offene Ohrverstärkung“ - nur In-Situ Schläuche, ohne etwas im Ohr) -ausgewähltes, voreingestellte Hörgeräte ins Ohr setzen und anschalten (Keine zu große Angst wegen dem In-Situ Schlauch haben, der darf ruhig etwas verrutschen) -Perzentilen messen und nach jeder Perzentilart bestmöglich auf die jeweilige Perzentile einstellen (Empfohlene Reihenfolge: 1. MPO-Perzentile - der Unterste, 2. 65dB LTASS - damit die anderen Beiden schon näher an der Zielperzentile liegen, 3. 50dB LTASS, 4. 80dB LTASS) -subjektive Feinanpassung mit dem Kunden (Klang eigener Stimme, Geräusche machen - Glas, Zeitung, usw., allgemeine Lautstärke, usw.) -Freifeld 65dB Nutzschall, mit Hörgeräten (falls Ergebnis der FF-Messung nicht zufriedenstellend ist, subjektive Anpassung und FF-Messung wiederholen!) -diesen Vorgang mit allen drei Hörgeräten durchführen! <<< 95 Minuten bis hier hin
TIPPS für diese Phase: -Nicht die Hersteller-Anpassformel wählen, da man dann mehr Arbeit bei der Einstellung auf die Perzentile hat -„On Top Modus“ verwenden um Anpasssoftware und Perzentil-Messung in einem Bild sehen zu können -nur wenn „aktuelle Messung“ angewählt ist, kann man messen -Saugnäpfe mit Haken mitbringen, zum Aufhängen der Kabel -wenn Kalibrierung nicht direkt funktioniert >>> oben links auf das „Ohr“-Symbol, bis nur ein Ohr angezeigt wird >>> MPO-Perzentile messen für das Ohr >>> mit dem „Ohr“-Symbol das andere Ohr anwählen und MPO-Perzentile aufnehmen >>> zum Schluss mit rechter Maustaste auf „Ohr“-Symbol, nun sollte alles wieder gehen
4. Phase: Vergleichende ANP -begründete Entscheidung für ein Hörgeräte-Paar („Gerät ABC ist sehr passend, da die besten Ergebnisse im Freifeld, es die Features A B und C hat und von der Bedienbarkeit für den Kunden gut ist.“) -Freifeld 50dB Nutzschall und Freifeld 80dB Nutzschall (NUR!!! Wenn in Aufgabenstellung explizit „gesamter Dynamikbereich“ gefordert wird!) -Toleranztest (mit 80dB Freifeld mit Mehrsilbern) -Stereo-Nachweis (NUR!!! Wenn in Aufgabenstellung explizit „Stero-Nachweis“ gefordert wird! Freifeld mit einem Hörgerät nur am besseren Ohr bei 65dB Nutzschall und 60dB Störschall, anschließend Freifeld mit beiden Hörgeräten und erneut 65dB Nutzschall und 60dB Störschall) -Handhabung und Bedienung erläutern (Kundenerfahrung berücksichtigen) -Zubehör empfehlen (zur Reinigung, wie auch Fernbedienungen, TV-Adapter, usw. - Hinweis, dass man dieses Zubehör bis zum nächsten Termin bestellt) -Dokumentation als PDF auf USB-Stick speichern (dieser Vorgang kann einige Sekunden dauern, nicht wild rumklicken in der Zeit!) -Verabschiedung <<< 120 Minuten bis hier hin
Dokumentation der Hörgeräte-Versorgung (30 Minuten Zeit): -Bericht mit akustischen Werten (Vak = dB-Opt. - 65dB Lautstärke Normalhörender für 100%) (Vmax = Vak + 10-15dB Reserve) -Features mit dem jeweiligen Kundennutzen nennen (ca. 7 Stück) -gewählte Hörgeräte und deren Hersteller benennen (3 Stück) -Anpassbericht ausfüllen (2 Seiten, selbst mitbringen zum ausfüllen!) -HNO-Bericht im Freitext schreiben (Kundenname, Beschreibung HV, wieso mon- oder binaural, COSI-Ziele und Erfolge benennen, Begründung für ausgewählte HG´s, Auswahl Bauform und Otoplastik erläutern, sinnvolles Zubehör erläutern, sonstige Bemerkungen - noch kein dB-Opt.,weil…)
Daniel M.
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